US-Haushaltsstreit:Demokrat Harry Reid verbreitet Zuversicht

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Noch lässt der Durchbruch auf sich warten. Doch zu Beginn der entscheidenden Woche im US-Haushaltsstreit hat sich der Führer der Demokraten im Senat, Harry Reid, vorsichtig optimistisch gezeigt, die Zahlungsunfähigkeit noch abwenden zu können. Die Zeit drängt.

Er habe mit seinem republikanischen Kollegen, Mitch McConnell, konstruktive Gespräche geführt und sei zuversichtlich, eine Lösung im US-Haushaltsstreit zu finden, sagte der Führer der Demokraten im Senat, Harry Reid, in Washington. Einzelheiten des Gespräches wurden nicht veröffentlicht. Ein demokratischer Kongressmitarbeiter beschrieb das Telefonat der beiden als "herzlich, aber ergebnislos".

Zuvor hatte Präsident Barack Obama einen Vorschlag der Republikaner im Repräsentantenhaus abgelehnt, die Schuldengrenze zunächst nur gering zu erhöhen, um eine Finanzierung bis zum 22. November zu sichern. Der Präsident der Kammer, John Boehner, erklärte daraufhin am Samstag die Gespräche für ausgesetzt.

Die Bemühungen der beiden Senatoren Reid und McConnell galten als möglicherweise letzte Chance, noch vor dem 17. Oktober eine Einigung zu erzielen. "Unsere Diskussionen waren substanziell. Wir werden sie fortsetzen", kündigte Reid indes an. Kommt es bis dahin nicht zu einem Kompromiss, könnten die USA laut Expertenberechnungen vermutlich noch bis etwa Ende Oktober ihre Rechnungen bezahlen. Danach würden sie in die Zahlungsunfähigkeit abrutschen - mit wahrscheinlich schweren Folgen für die Weltwirtschaft.

Der ungelöste Streit drückte zu Wochenbeginn auch den Kurs des Dollar. In Fernost gab die US-Devise am Montag um 0,3 Prozent nach und notierte bei 98,38 Yen, nachdem sie zwischenzeitlich sogar auf 98,05 Yen nachgegeben hatte.

Hoffnung auf eine Einigung vor Erreichen der Schuldenobergrenze hatten den Dollar vor dem Wochenende noch auf ein Zweiwochenhoch getrieben. "Die Märkte sind am Freitag in der Hoffnung nach Hause gegangen, dass eine Einigung unmittelbar bevorsteht. Bei allen beschwichtigenden Stellungnahmen aus der Politik fehlt die Einigung immer noch", sagte der Währungsstratege der ANZ-Bank, Sam Tuck.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/schma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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