USA beenden Krieg in Nahost:US-Soldaten ziehen zum Jahresende komplett aus Irak ab

Überraschende Ankündigung aus dem Weißen Haus: Amerikas Soldaten verlassen in zwei Monaten vollständig den Irak. Der Krieg sei damit nach fast neun Jahren beendet, sagte US-Präsident Barack Obama in Washington. Damit ist auch das Vorhaben vom Tisch, mehrere Tausend US-Militärangehörige in dem Land zu belassen. Bagdad soll sich zuvor geweigert haben, den amerikanischen Soldaten weiter Immunität zu gewähren.

US-Präsident Barack Obama hat den Abzug aller US-Truppen aus dem Irak bis Ende des Jahres ankündigt. "Nach fast neun Jahren wird Amerikas Krieg im Irak vorbei sein", sagte Obama am Freitag in Washington.

Er habe mit dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri el Maliki über den Abzug gesprochen. "Wir sind uns vollkommen einig darüber, wie wir weiter vorgehen", sagte der Präsident. Maliki werde im Dezember zu einem Besuch ins Weiße Haus kommen.

Die USA waren im Frühjahr 2003 in den Irak einmarschiert und hatten Machthaber Saddam Hussein gestürzt. Derzeit sind noch rund 39.000 US-Soldaten im Irak stationiert.

Washington und Bagdad hatten 2008 ein Abkommen geschlossen, das den Abzug aller US-Soldaten bis zum 31. Dezember 2011 vorsieht. Bis zum Sommer 2010 hatten die USA bereits alle ihre Kampftruppen heimgeholt. Allerdings führten beide Regierungen angesichts der anhaltenden Gewalt im Irak Verhandlungen über den Verbleib von US-Einheiten über das Abzugsdatum hinaus, die sich vor allem auf die Ausbildung der einheimischen Sicherheitskräfte konzentrieren sollten.

Dabei gab es aber Differenzen vor allem beim künftigen Status der US-Soldaten. Washington verlangte für seine Militärs vollständige Immunität, die irakischen Regierung lehnte dies ab.

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