US-Demokraten:Bill Clinton deutet Rückzug von Hillary an

Hillary Clinton kämpft noch. Doch immer mehr deutet darauf hin, dass ihre Kandidatur um die Präsidentschaft bald ein Ende findet. Ihr Mann Bill spricht schon von seinem "letzten Tag" im Wahlkampf.

Der frühere US-Präsident Bill Clinton hat einen baldigen Rückzug seiner Frau Hillary aus dem Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten angedeutet. Heute sei möglicherweise der letzte Tag, an dem er an einem solchen Wahlkampf teilnehme, sagte Bill Clinton am Montag auf einer Veranstaltung in Milbank im Staat South Dakota. Dort und im Staat Montana finden an diesem Dienstag die letzten Vorwahlen der US-Demokraten statt.

BIll und Hillary CLinton, AFP

Bill und Hillary Clinton bei einer Wahlkampfveranstaltung

(Foto: Foto: AFP)

Bei dem Auftritt in South Dakota blickte der Expräsident auf den Wahlkampf seiner Frau zurück: "Ich dachte schon, ich wäre aus der Politik draußen, bis sich Hillary zur Kandidatur entschlossen hat", sagte Clinton. "Es war eine der größten Ehren in meinem Leben, für ihre Präsidentschaftskandidatur zu werben." Clintons Äußerungen nährten Spekulationen, die Kandidatin könne bald zugunsten Obamas auf ihre Kandidatur verzichten.

Seine Frau liegt bei den Delegiertenstimmen deutlich hinter ihrem innerparteilichen Konkurrenten Barack Obama. Bei der Vorwahl in Puerto Rico siegte die New Yorker Senatorin am Sonntag zwar klar über Obama. Dennoch scheint an einer Nominierung Obamas nichts mehr vorbeizuführen.

Obama siegessicher

Barack Obama selbst rechnet nach dem Ende der Vorwahlen mit einer raschen Entscheidung in dem seit Monaten andauernden Duell mit Clinton. Wie der US-Fernsehsender CBS am Montagabend (Ortszeit) berichtete, geht Obama davon aus, dass sich unmittelbar nach der Abstimmung in den Bundesstaaten South Dakota und Montana zahlreiche der bisher unentschiedenen "Superdelegierten" hinter ihn stellen.

Den Informationen zufolge wollen etwa 30 Senatoren und Abgeordnete nach der Abstimmung am Dienstag ihre Unterstützung für Obama bekanntgeben. Damit käme er auf die notwendigen 2118 Delegierten, die für die Nominierung notwendig sind.

Seiner Rivalin bot Obama ein Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit an. "Je eher wir die Partei zusammenbringen können, desto eher können wir uns auf John McCain im November konzentrieren", sagte Obama. Clinton könne die Bedingungen für das Treffen vorgeben. "Viele Menschen erkennen, dass es Zeit für uns ist, einzuschwenken und vorwärts zu gehen."

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