Urteil in Stuttgart:Bewährung für Ex-Ministerin Werwigk-Hertneck

Das Landgericht Stuttgart hat die frühere baden-württembergische Justizministerin Corinna Werwigk-Hertneck wegen Verrats von Dienstgeheimnissen zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.

Das Gericht sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass die FDP-Politikerin im Sommer 2004 ihrem Parteifreund, dem damaligen Wirtschaftsminister Walter Döring, Einzelheiten aus einem Ermittlungsverfahren gegen ihn mitgeteilt hatte. Werwigk-Hertneck, die die Vorwürfe stets bestritten hatte, nahm das Urteil ungerührt entgegen.

Die Staatsanwältin Susanne Dathe hatte eine Bewährungsstrafe von 14 Monaten beantragt. Der Verteidiger hatte auf Freispruch plädiert.

Bei den Ermittlungen gegen Döring ging es um die ungeklärte Finanzierung einer Umfrage zu seiner Wirtschaftspolitik. Hinweise auf die Umfrage waren in den Akten eines Untersuchungsausschusses des Landtags aufgetaucht. Nach wochenlangem politischen Druck waren Mitte 2004 zunächst Döring und schließlich auch Werwigk-Hertneck zurückgetreten.

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