Urbanisierung:Landflucht im Zeitraffer

In China gibt es viel mehr Megastädte als bisher bekannt. Die Regierung hatte gute Gründe, die hohen Bevölkerungszahlen der Städte tiefer anzusetzen.

Von Kai Strittmatter

Dass es viele Chinesen gibt, hat sich herumgesprochen. Dass immer weniger auf dem Rücken eines Wasserbüffels ihre Runden durchs Reisfeld ziehen, ebenso. Dennoch ist man auch als langjähriger Chinabeobachter überrascht, wenn man bei Reisen im Land immer wieder über Städte stolpert, die größer sind als Hamburg, die man aber zuvor noch nie auf dem Radar hatte (Jiangmen? Nanchong? Bengbu?). Nun hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Megastädte im Land gezählt, also die Städte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. Das verblüffende Ergebnis: In China gibt es nicht sechs dieser urbanen Moloche, wie die Regierung bislang verkündet hat, sondern mehr als doppelt so viele, nämlich 15.

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