Unruhen in der arabischen Welt:Tote in Bahrain

In dem kleinen Golfstaat kommt es seit Sonntag immer wieder zu Protesten gegen die sunnitische Herrscherfamilie. Bei Zusammenstößen zwischen schiitischen Demonstranten und der Polizei sterben zwei junge Männer.

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Ein junger Mann weigert sich, in dem Dorf Diraz im Golfstaat Bahrain die Straße zu verlassen, obwohl die Sicherheitskräfte mit Gewalt gegen die Proteste vorgehen. Zwei Männer wurden bei den Unruhen in dem Land getötet, mehr als 20 Menschen verletzt. Nach den Protesten in Tunesien, Ägypten und im Jemen gehen auch in anderen arabischen Ländern viele Menschen gegen die autoritären Regime auf die Straße.

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Die Polizei treibt in Diraz die Demonstranten mit Schlagstöcken auseinander. Um die Situation im Land zu beruhigen, hatte der König von Bahrain am Freitag versprochen, dass jede Familie umgerechnet etwa 2000 Euro erhalten solle. Auch kündigte er mehr Pressefreiheit an. Trotzdem kommt es seit Sonntag immer wieder zu Protestversammlungen und gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Bürgern und Sicherheitskräften.

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Die Demonstrationen richten sich gegen die Herrscherfamilie, die der sunnitischen Glaubensrichtung angehören. Etwa 75 Prozent der Bevölkerung sind hingegen schiitisch. Viele Schiiten werfen der Führung des Landes Diskriminierung vor.

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In einem offenen Brief an König Hamad bin Isa al Chalifa verlangte das bahrainische "Zentrum für Menschenrechte" unter anderem die Auflösung der Sicherheitskräfte, die strafrechtliche Verfolgung von korrupten Beamten sowie die Freilassung von 450 inhaftierten Aktivisten und religiösen Anführern.

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Für den 14. Februar hatten Jugendgruppen und Menschenrechtsaktivisten nach dem Vorbild der Protestbewegung in Ägypten über das Internet einen "Tag des Zorns" ausgerufen.

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Empört reagieren junge Männer in Diraz auf den Aufmarsch der Sicherheitskräfte. Bei der Besetzung eines gestern getöteten 21-jährigen Demonstranten kam es in Bahrains Hauptstadt Manama am Dienstagmorgen erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Dabei starb ein Mann bei Tumulten auf einem Parkplatz des Krankenhauses, vor dem sich Tausende Menschen versammelt hatten. Der 31-Jährige ist angeblich von Schrotschüssen getroffen worden. Im Anschluss an den Zwischenfall zogen sich die Sondereinsatzkräfte zunächst zurück und ließen zu, dass sich der Trauerzug weiter durch die Hauptstadt in Bewegung setzte.

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Demonstranten werfen im Dorf Sanabis Steine auf die Polizei. Die Sicherheitskräfte setzen offenbar nicht nur Tränengas und Gummigeschosse gegen die aufgebrachten Bürger ein, sondern auch scharfe Schusswaffen.

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Ein verletzter Demonstrant wird im Dorf Daih in Sicherheit gebracht. Bahrains Innenminister Raschid bin Abdulla al Chalifa erklärte der Familie des getöteten 21-Jährigen inzwischen sein "aufrichtiges Beileid und tiefe Sympathie". Er versprach umfassende Ermittlungen zu dem Fall. Sollte sich zeigen, dass übermäßige Gewalt gegen die Demonstranten angewandt worden sei, werde Anklage erhoben.

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Demonstranten fliehen vor dem Tränengas, das die Polizei hier im Dorf Sanabis einsetzt. Die Oppositionsbewegung Al Wefak verurteilte das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte.

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Die Opposition hat erklärt, dass das Ziel der Proteste nicht die Absetzung des herrschenden Regimes sei. Gefordert werde lediglich eine demokratische Öffnung des politischen Systems sowie mehr Einfluss für das Parlament.

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Ein Demonstrant ist nach einem Zusammenstoß mit der Polizei in Diraz verletzt zusammengebrochen.

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Das Königreich Bahrain mit seinen 1,2 Millionen Einwohnern ist nicht größer als Hamburg oder die Stadt New York. Für die USA ist es als Stützpunkt für die 5. Flotte der US-Marine von Bedeutung.

© sueddeutsche.de/Reuters/dapd/dpa/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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