Unruhen in Ägypten:Tausende Verletzte auf dem Tahrir-Platz

Schüsse und Tränengas, Dutzende Tote, 1700 Verletzte: Ägypten erlebt seit Tagen die schlimmsten Ausschreitungen seit dem Sturz Hosni Mubaraks. Tausende Menschen gehen auf dem Tahrir-Platz in Kairo gegen die Militärregierung auf die Straße. Die versucht zu beschwichtigen und liefert eine halbherzige Entschuldigung für das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte.

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Schüsse und Tränengas, Dutzende Tote, 1700 Verletzte: Ägypten erlebt seit Tagen die schlimmsten Ausschreitungen seit dem Sturz Hosni Mubaraks. Tausende Menschen gehen auf dem Tahrir-Platz in Kairo gegen die Militärregierung auf die Straße. Die versucht zu beschwichtigen und liefert eine halbherzige Entschuldigung für das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte. Prügelnde Staatsgewalt, fliehende Bürger: In Ägypten werden Erinnerungen an den Aufstand gegen das Regime von Hosni Mubarak wach. Seit Beginn der Proteste am Samstag starben mindestens 22 Menschen. Sicherheitskräfte gingen auch am Montag mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor. Die Protestierenden werfen Steine und teilen sich immer wieder in kleine Gruppen auf. 

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Zentrum der Proteste ist wieder der Tahrir-Platz in Kairo, der seit den  Protesten im Frühjahr zum Symbol für die Freiheit in Ägypten wurde.

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Im Zentrum der Kritik steht Mohammed Hussein Tantawi, der Chef des Obersten Militärrates, der Mubarak im Frühjahr die Macht entrissen hatte.  Tantawi ist seitdem der mächtigste Mann Ägyptens, er gilt als Pragmatiker ohne Gespür für Diplomatie und leise Zwischentöne. Am Sonntagabend hatte der Militärrat erklärt, man bedauere die Vorfälle auf dem Tahrir-Platz und setze auf Zusammenarbeit "mit dem großartigen ägyptischen Volk und der Jugend der Revolution".

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Am vergangenen Samstag war die Lage in Kairo eskaliert, als die Polizei ein Zeltlager auf dem Tahrir-Platz räumte, in dem etwa 100 Kritiker der Militärregierung campiert hatten. Das Militär steht in dem Verdacht, die nach dem Sturz Mubaraks übernommene Macht nicht wieder abgeben zu wollen.

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Am Freitag hatte auf dem Platz eine Kundgebung gegen die Militärregierung stattgefunden, an der etwa 50.000  Demonstranten teilnahmen. Sie eint die Angst, die Armee könne eine Junta einrichten, statt den versprochenen Wandel hin zu einer Demokratie zu begleiten.

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Nach den Übergriffen der Polizei auf das Lager am Samstag strömen Tausende von Demonstranten zum Tahrir-Platz in Kairo.

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Eine Frau fällt zwischen anrückenden Bereitschaftspolizisten auf die Knie. Sie betet, die Proteste mögen friedlich verlaufen.

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Doch es kommt zu heftigen Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten. Das ägyptische Gesundheitsministerium spricht von etwa 1750 Verletzten, im staatlichen Fernsehen ist von 22 Toten die Rede, lokale Ärzte berichten von bislang 33 Opfern. Zudem wurden 1700 Personen verletzt.

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Eine Familie beobachtet die Ausschreitungen in Kairos Innenstadt aus einem Bus.

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Demonstranten attackieren einen Transporter der Polizei.

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Szenen vom Sonntag: Die Polizei geht mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor.

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Diese bewerfen die Polizei mit Steinen und suchen Schutz hinter Wellblechplatten.

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Ein Verwundeter kauert in einem Feldlazarett in der Nähe vom Tahrir-Platz. Internationale Beobachter befürchten, der Ausbruch der Gewalt könne die Parlamentswahl gefährden, die am kommenden Montag beginnen soll.

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Auch in der Nacht zum Montag ziehen die Ägypter durch Kairos Straßen und rufen Parolen gegen das Militär.

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Ein Demonstrant wäscht seine Augen mit Milch, um sich gegen Tränengas zu schützen.

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