Der Stimmenkönig aus Kulmbach darf am Verhandlungstisch nicht fehlen: Karl-Theodor zu Guttenberg legte in der CSU eine zuvor nie dagewesene Blitzkarriere hin. Seehofer holte den 37-Jährigen 2008 als Generalsekretär aus Berlin nach München. Ganze 100 Tage blieb Guttenberg in der Parteizentrale. Dann packte er wieder seine Koffer, um die Nachfolge des glücklosen Michael Glos im Amt des Wirtschaftsministers anzutreten.
Innerhalb weniger Monate avancierte der Franke zum beliebtesten Politiker der Republik. Sein "Nein" zu Opel hat ihm viel Wertschätzung eingebracht. Ein Wirtschaftsminister kann eben vor allem viel mitreden - jedoch wenig entscheiden.
Seine parteiinternen Kritiker führen an, dass Guttenberg sein politisches Gesellenstück nicht abgeliefert hat, noch nicht bewiesen habe, dass er auch operativ überzeugen kann.
Wie durchsetzungsstark er ist, kann Guttenberg nun in den Koalitionsverhandlungen beweisen. Vor allem in Wirtschafts- und Finanzfragen wird sein Verhandlungsgeschick gefragt sein. Welchen Posten er dann im neuen Kabinett von Angela Merkel übernehmen könnte, wird sich zeigen.
Im Gespräch ist er sowohl für das Wirtschafts- als auch für das Finanzressort. Aber auch als Außenminister würde er eine gute Figur machen. Doch das wird Guido Westerwelle wohl nicht zulassen.
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