Ungarn:Zaungäste

Lesezeit: 10 min

Der Wall, mit dem Ungarn die Flüchtlinge abhalten will, ist eine Farce. Das Einzige, was er bis jetzt bewirkt - es gibt mehr Schlepper und mehr Verletzte.

Von Cathrin Kahlweit, Szeged

Dafür, dass es weit nach Mitternacht ist, fahren ungewöhnlich viele Autos auf dem schmalen Versorgungsweg am Fluss entlang. Es regnet in Strömen; endlich, sagen die Szegediner. Nicht nur, weil das für die Ernte gut ist, sondern weil der Regen die Pfade durch Schilf, Moor und Wald entlang der Theiß schlüpfriger und schwer begehbar macht - und damit vielleicht ein paar Flüchtlinge weniger in die Stadt spült. Eigentlich sollte bei diesem Mist-Wetter und zu dieser Zeit niemand auf den Straßen sein, hier zwischen Datschen und Bauerngärten. Aber es geht zu wie auf einer Bundesstraße: hin und her, aufblenden, abblenden. Ein paar Männer in Kapuzenjacken stehen rauchend in der Dunkelheit herum.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: