Ungarn:Krawalle in Budapest

Bei Protesten am Jahrestag der ungarischen Revolution von 1848 ist es in der Hauptstadt Budapest zu gewalttätigen Ausschreitungen mit Verletzten gekommen. Brandsätze flogen, die Polizei antwortete mit Tränengas.

In der ungarischen Hauptstadt Budapest ist es am Samstagabend zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen hunderten rechtsgerichteten Demonstranten und der Polizei gekommen. Die Demonstranten bewarfen die Polizei mit Brandsätzen, diese antwortete mit Tränengas und löste die größten Ansammlungen auf.

Ungarn: Konfrontation zwischen Demonstranten und Ordnungskräften in Budapest am Samstagabend

Konfrontation zwischen Demonstranten und Ordnungskräften in Budapest am Samstagabend

(Foto: Foto: AP)

Es kam aber immer wieder zu kleineren Ausschreitungen. Mindestens 21 Menschen wurden festgenommen, wie das Fernsehen berichtete. Drei Polizisten wurden leicht verletzt, mehrere Polizeifahrzeuge von Brandsätzen getroffen. Augenzeugen berichteten, auch die Kleidung von zwei Demonstranten habe Feuer gefangen.

Ungarischen Medienberichten zufolge griffen die Demonstranten auch einen Journalisten an, der über die Ausschreitungen berichtete. Die Demonstranten versuchten zu einem Platz zu gelangen, auf dem der sozialistische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany an Feiern zur Erinnerung an die gescheiterte Revolution von 1948 teilnahm.

Zuvor war eine Demonstration von zehntausenden Anhängern der größten Oppositionspartei Fidesz friedlich zu Ende gegangen. In Ungarn sind die Rufe nach einem Rücktritt von Gyurcsany lauter geworden, nachdem vor einer Woche in einer Volksabstimmung eine klare Mehrheit zentrale Reformen der Regierung abgelehnt hatte.

Rechtsgerichtete Demonstranten versuchten am Samstag, mehrere Feiern zur Erinnerung an die gescheiterte Revolution von 1948 zu stören. Sie bewarfen die Polizei und Vertreter der Behörden mit Steinen, Eiern und Gemüse. Ein Polizist wurde leicht verletzt, mehrere Personen wurden festgenommen.

Die Sicherheitskräfte hatten Absperrungen um das Parlament in Budapest errichtet, Personen wurden nur nach eingehenden Kontrollen durchgelassen. Mehrere Donaubrücken, die die Stadtteile Buda und Pest verbinden, wurden geschlossen, der Verkehr wurde umgeleitet.

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