Unabhängigkeit der Provinz:Der lange Weg des Kosovo

Alle Verhandlungen sind gescheitert - nun zählen die Kosovo-Albaner die Tage bis zur Unabhängigkeit von Serbien. Ein Überblick über die Wirren seit Ende des Kosovo-Krieges.

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März 1999: Der Kosovo brennt.

Seit dem Frühjahr 1998 geht die jugoslawische Armee verstärkt gegen die "Kosovo-Befreiungsarmee" UCK vor. Dabei kommt es auch zu schweren Übergriffen auf die Zivilbevölkerung - von "ethnischen Säuberungen" ist die Rede.

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Kosovo, Krieg, AP

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Obwohl die Nato inzwischen mit Luftangriffen droht, flammen immer wieder Kämpfe auf. Der Krieg und seine Spuren: Hier betrauern albanische Familien in Duz im Norden des Kosovo Verwandte, die von serbischen Einheiten getötet wurden. Insgesamt fielen den Auseinandersetzungen nach Angaben des internationalen Kriegsverbrechertribunals bis zu 10.000 Menschen auf beiden Seiten zum Opfer.

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März bis Juni 1999: Angesichts immer dramatischerer Nachrichten aus dem Kosovo greift die Nato ein. Kampfbomber fliegen Luftangriffe auf Stellungen der jugoslawischen Armee im Kosovo, aber auch auf strategische Ziele in Serbien und Montenegro. Beim Angriff auf die Raffinierie von Novi Sad wird auch die Donaubrücke zerstört.

Berichte über Massaker im Kosovo häufen sich.

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Kosovo, Reuters

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Am 10. Juni 1999 zieht sich die jugoslawische Armee aus dem Kosovo zurück. Nato-Truppen marschieren ein und übernehmen die Kontrolle über das Gebiet. Seitdem ist der Kosovo eine Art Protektorat der Vereinten Nationen: Völkerrechtlich ist die Provinz noch Teil Jugoslawiens beziehungsweise des Nachfolgestaats Serbien. Bis heute sichert die Kfor-Friedenstruppe das Gebiet.

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Kosovo, AP

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Der Gegensatz zwischen der albanischen Bevölkerungsmehrheit im Kosovo und der serbischen Minderheit bleibt jedoch bestehen.

(Ein albanischer Junge mit Spielzeugpistole steht im Jahr 2000 vor einem britischen Kfor-Soldaten, der die Hauptbrücke in Mitrovica bewacht)

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Kosovo, Mitrovica

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Oft genug richtete sich die Wut der Bewohner auch gegen die Kfor-Soldaten. Nachdem im Jahr 2001 ein albanischer Junge bei einer Explosion ums Leben kam, kochen die Emotionen hoch. Aufgebrachte albanische Bewohner müssen von verstärkten Kfor-Truppen zurückgehalten werden.

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Am 16. März 2004 brechen neue Unruhen aus: Bei Pogromen gegen Serben im Kosovo werden 19 Menschen getötet und rund 900 verletzt. Serbisch-orthodoxe Klöster, wie hier bei Prizren, werden zerstört. Die Kfor-Truppen greifen oft zu spät ein und sind offenbar vom Ausmaß der Gewalt überrascht.

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Die Verbitterung ist auf beiden Seiten groß: 2004 markieren serbische Studenten auf einer Karte auf dem Republiksplatz in Belgrad zerstörte orthodoxe Kirchen und Klöster im Kosovo.

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Kosovo

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Seit Februar 2006 vermittelt der Finne Martti Ahtisaari im Auftrag der Vereinten Nationen zwischen Albanern und Serben, um eine Lösung für den offenen Status des Kosovo zu finden.

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Kosovo

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Ahtisaari will eine weitgehende Autonomie oder eine "überwachte Unabhängigkeit" durchsetzen. Er stößt damit auf erbitterten Widerstand der Serben, aber auch der Albaner. Diese wollen keine andere Lösung mehr akzeptieren als die Unabhängigkeit. Im Februar 2007 kommt es deswegen wieder zu Unruhen in Pristina.

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Am 15. November 2007 gewinnt die PDK, die Partei des UCK-Mitbegründers Hashim Thaci die Parlamentswahlen im Kosovo und bildet eine Regierung mit der LDK. Die PDK hatte von vornherein klar gemacht, dass sie die bedingungslose Unabhängigkeit der Provinz anstrebt.

Ende November 2007 werden die Verhandlungen über den Endstatus des Kosovo offiziell für gescheitert erklärt.

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Die Albaner im Kosovo sind fest entschlossen, ihre Unabhängigkeit zu erklären. Aufrufe zu neuen Verhandlungen verhallen ungehört, auch die EU betrachtet neue Versuche, am Verhandlungstisch eine Lösung zu finden, als sinnlos. Die Vorbereitungen für die Unabhängigkeitserklärung sind nicht mehr zu übersehen.

Am 6. Februar 2008 proben die Musiker des philharmonischen Orchesters des Kosovo schon einmal ihren Auftritt für den Tag der Unabhängigkeit. Sie werden die "Ode an die Freude" aus Beethovens neunter Sinfonie spielen, die Europahymne.

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Kosovo, Reuters

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Das Graffiti in Mitrovica, der ethnisch geteilten Stadt im Norden des Kosovo sagt deutlich, worauf die Kosovo-Albaner seit dem Scheitern der Verhandlungen hinarbeiten.

Unterstützung in ihrem Unabhängigkeitsbestreben erhalten sie von den Amerikanern und den meisten EU-Staaten.....

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...während der scheidende russische Präsident Putin den Westen nachdrücklich vor einer Anerkennung des Kosovo warnt. Russland will auf keinen Fall zulassen, dass der Weltsicherheitsrat den Kosovo als unabhängigen Staat anerkannt.

In seiner letzten Jahrespressekonferenz als Präsident sagt Putin am 14. Februar 2008, Russland habe einen Plan vorbereitet, falls der Westen seine Ankündigung wahr macht und den Kosovo-Albanern einen eigenen Staat zubilligt.

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15. Februar 2008: Im Kosovo selbst ist der Zug zur Unabhängigkeit nicht mehr aufzuhalten. Im ganzen Land prangt der schwarze albanische Doppeladler, wie hier in Prizren.

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