Beispiel Sibirien: Die Gesellschaft für bedrohte Völker berichtet auch davon, dass der Goldabbau in Sibirien in die Lebensbedingungen der indigenen Völker Magadans eingreift. Und zwar durch die Infrastruktur für die Produktionsstätten und die Arbeiter - dazu gehören zum Beispiel Städtebau, Straßen, Vergnügungsstätten, Alkohol und Prostitution.
Ewenen, Korjaken und Itelmenen leben dort noch immer vorwiegend von Fischfang, Zucht und Nutzung zahmer Rentiere sowie der Jagd auf wilde Rentiere und anderes Wild.
Die Tiere verändern jedoch ihre Wildwechsel, wenn sie durch den Goldabbau und seine Folgeerscheinungen gestört werden, so dass sie für die Jäger immer schwerer zu erreichen sind.
Bei der Trennung des Goldes vom Begleitgestein wird zudem Zyanid eingesetzt, dessen Rückstände die Gewässer verseuchen. Die im Gebiet der Minen lebenden Ureinwohner werden nicht ausreichend über die Umweltrisiken und die damit einhergehende Gefahr für ihre traditionellen Wirtschaftszweige informiert oder gar an den Entscheidungen über Bergbauprojekte beteiligt.
Für die Beseitigung des Abraums stillgelegter Minen fühlt sich niemand zuständig. Alles verrottet, sodass Rückstände unkontrolliert in Erde und Grundwasser gelangen können.
Im Bild: Eine Rentierherde in Krasnoye, weit im russischen Norden. Die indigenen Hirten schlachten die Tiere und nutzen Fleisch, Fell und Geweihe.
Foto: Reuters