Russland hat bei den Vereinten Nationen einen eigenen Resolutionsentwurf zur Lage in Syrien eingebracht. Der syrische Staatschef Baschar Assad wird darin zu umgehenden Reformen aufgerufen, außerdem wird ein sofortiges Ende der Gewalt gefordert.
Von Sanktionen, wie sie die USA und europäische Staaten anstreben, ist nicht die Rede. Die Botschafter der Vetomächte China und Russland boykottierten am Donnerstag die erste Verhandlungsrunde über eine UN-Resolution gegen das Regime.
Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin hatte am Donnerstag angedeutet, Moskau werde sein Veto gegen eine UN-Resolution einlegen, die ein Waffenembargo gegen Damaskus und das Einfrieren von Vermögen Assads und wichtiger Unterstützer seines Regimes vorsieht.
Oppositionsangaben zufolge haben syrische Sicherheitskräfte nach den Freitagsgebeten erneut auf Demonstranten geschossen. In einem Vorort der Hauptstadt Damaskus seien zwei Menschen getötet worden, berichtete ein Aktivist per Telefon. Auch anderswo flammten die seit sechs Monaten andauernden Proteste gegen die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad wieder auf.
Zu Demonstrationen kam es Einwohnern und Aktivisten zufolge in vielen Städten des Landes, so in Hama und Homs. "Gaddafi ist weg, jetzt bist du dran, Baschar", riefen Demonstranten in der Stadt Hirak. Die Polizei habe in die Luft gefeuert, um eine Kundgebung von etwa 2000 Menschen aufzulösen. Die Angaben lassen sich kaum überprüfen.