UN schlägt Alarm:Eine Milliarde Menschen hungern

Wegen der drastisch gestiegenen Lebensmittelpreise haben nach Angaben der Vereinten Nationen immer mehr Menschen zu wenig zu essen.

Die Zahl der Hungernden in der Welt ist nach Angaben der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr um weitere 40 Millionen gestiegen.

Ein kleines Kind liegt im Cholera-Zentrum in Goma. Jeden Tag sterben in Afrika südlich der Sahara rund 14.000 Kinder. Weltweit hungern fast eine Milliarde Menschen. (Foto: Foto: dpa)

Die weltweite Wirtschaftskrise könnte diese Lage noch weiter verschlechtern, hieß es in Rom bei der Präsentation des neuen Welthungerberichts der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO).

"Obwohl die Lebensmittelpreise sinken, ist die Nahrungsmittelkrise noch nicht beendet", erklärte der stellvertretende FAO-Generalsekretär, Hafez Ghanem.

"Für weltweit rund 963 Millionen Menschen bleibt ein tägliches ausreichendes Essen, um ein aktives und gesundes Leben führen zu können, ein entfernter Traum", sagte Ghanem.

Inzwischen seien die Getreidepreise - in Relation zum Höchststand - zwar wieder um 50 Prozent gefallen, aber sie seien im Vergleich zu früheren Jahren immer noch hoch, erklärte die FAO.

Über 94 Prozent der Hungrigen lebt demnach in Entwicklungsländern, zwei Drittel davon in Asien. In Schwarzafrika hingegen leide jeder dritte Mensch an chronischem Hunger, hieß es weiter.

Um die Zahl der Hungernden bis 2015 zu halbieren, seien neben politischem Einsatz unter anderem Investitionen in den betroffenen Ländern von rund 24 Milliarden Euro vonnöten, hieß es bei der FAO.

Die Welthungerhilfe fordert deutlich mehr Anstrengungen von Industrie- und Entwicklungsländern im Kampf gegen die weltweite Nahrungskrise. Die Fortschritte bei der Überwindung des Hungers seien bisher "beschämend gering", sagte die neue Präsidentin der Hilfsorganisation, Bärbel Dieckmann, am Dienstag auf einer Konferenz in Berlin.

© dpa/gdo/bosw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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