UN-Konferenz:16 Milliarden Dollar für Kampf gegen die Armut

Trotz Finanzkrise: Die Vereinten Nationen haben 16 Milliarden Dollar für Hilfsprojekte aufgetrieben. Das Geld kommt von Regierungen, Stiftungen und Unternehmen.

Für den weltweiten Kampf gegen die Armut hat die internationale Gemeinschaft trotz der Finanzkrise 16 Milliarden Dollar (11 Milliarden Euro) zugesagt. Das teilte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York mit. Die nach einem entsprechenden Appell zugesagte Hilfe habe "alle unsere Erwartungen übertroffen", sagte Ban.

UN-Konferenz: Ein unterernährter Junge in Maradi, Niger.

Ein unterernährter Junge in Maradi, Niger.

(Foto: Foto: AP)

Nach den vor acht Jahren von den 192 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen beschlossenen Millenniumszielen soll die Zahl der Hungernden bis 2015 um die Hälfte auf 400 Millionen reduziert werden. Vor wenigen Tagen erst hatte die UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation (FAO) jedoch die Zahl der Hungernden weltweit von 854 Millionen auf 923 Millionen nach oben korrigiert. Globalisierungskritiker wie die Organisation Attac haben die Rückstände bereits als uneinholbar angeprangert.

Neu zugesagt wurden etwa drei Milliarden Dollar für ein Programm zur Bekämpfung der Malaria. Bis zum Jahr 2015 sollen damit 4,2 Millionen Menschen vor einem Tod durch die Tropenkrankheit bewahrt werden. 4,5 Milliarden Dollar sind für Bildungsprojekte vorgesehen.

Derzeit gibt es 75 Millionen Kinder, die noch nie in einer Schule waren. Mit 2,2 Milliarden Dollar soll der Bau von sanitären Einrichtungen vor allem für junge Mädchen gefördert werden.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier betonte in New York, alle stünden zu ihren Millenniumszielen. Bei der Bildung und den Zugangsmöglichkeiten zu sauberem Wasser gab es dem Minister zufolge auch Fortschritte. "Aber wir hängen weit zurück bei der Armutsbekämpfung und auch bei der Bekämpfung von Krankheiten."

Es bleibe also nichts anderes übrig, als die entwicklungspolitischen Zusagen einzuhalten. "Das werden wir in Deutschland mit einigen Mühen auch schaffen", sagte der Minister. Im Vergleich zu anderen Staaten, die Anstrengungen forderten, stehe Deutschland gut da.

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