Umweltminister:Altmaier vereidigt - Geißler schimpft über Röttgen-Entlassung

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Peter Altmaier legt im Bundestag seinen Amtseid ab - in der CDU grummeln manche weiter darüber, dass die Kanzlerin Röttgen gefeuert hat: nun mischt sich sogar CDU-Veteran und Merkel-Unterstützer Heiner Geißler mit deutlichen Worten ein.

Nun ist Peter Altmaiers Kür vollständig: Am Vormittag wurde der Saarländer im Bundestag als neuer Bundesumweltminister vereidigt. Der 53 Jahre alte Christdemokrat ist siebter Minister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Er tritt die Nachfolge von Norbert Röttgen an, der von Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel nach der massiven Wahlniederlage der Union in Nordrhein-Westfalen gefeuert worden war. Röttgen war in NRW der CDU-Spitzenkandidat.

Peter Altmaier leistet seinen Amtseid gegenüber Bundestagspräsident Norbert Lammert (Foto: dpa)

Altmaier war am Dienstag von Bundespräsident Joachim Gauck ernannt worden. Der neue Umweltminister hat das Gelingen der Energiewende und eine bessere Koordinierung bei ihrer Umsetzung zu seinen wichtigsten Aufgaben erklärt. Er will auf Wirtschaft wie Umweltverbände zugehen und strebt einen nationalen Konsens bei der Energiewende an.

Auch eine Woche nach der überraschenden Entlassung Röttgens rumort es weiter in der CDU. Nun meldete sich sogar Heiner Geißler, der Merkel bei Debatten in den letzten Jahren meist den Rücken gestärkt hat, mit Kritik zu Wort. Er habe selten eine so irrationale Debatte erlebt, sagte Geißler mit Blick auf die Causa Röttgen im Deutschlandfunk. "Das geht alles an der Sache total vorbei." Die Gründe für die Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen lägen nicht in der Person des CDU-Spitzenkandidaten Röttgen. Es gebe inzwischen eine linke Mehrheit in Deutschland.

Geißler: Röttgen darf jetzt nicht aufgeben

Ein großer Fehler der CDU sei es gewesen, dass es ihr nicht gelungen sei, ein Koalitionsverhältnis zu den Grünen aufzubauen, sondern sich auf die FDP festgelegt habe. "Das ist natürlich nicht sehr intelligent."

Röttgen gehöre zu "den besten, den gescheitesten, den effektivsten" in der Union und dürfe "jetzt nicht aufgeben", meinte Geißler und sagte dem Ex-Minister eine Fortsetzung seiner Karriere voraus. "Ich bin überzeugt, dass er eine neue große Aufgabe bekommen kann."

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