Ukraine:Regierungsgegner blockieren Kiews Zentrum

Für Europa, gegen Präsident Janukowitsch: Die ganze Nacht hindurch haben Tausende Demonstranten im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausgeharrt. Die Opposition hat zu einem landesweiten Generalstreik aufgerufen und will so lange demonstrieren, bis die Regierung zurücktritt.

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Protesters are seen near barricades which blocked the main avenue in Kiev

Quelle: REUTERS

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Für Europa, gegen Präsident Janukowitsch: Die ganze Nacht hindurch haben Tausende Demonstranten im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausgeharrt. Die Opposition hat zu einem landesweiten Generalstreik aufgerufen und will so lange demonstrieren, bis die Regierung zurücktritt.

Nach einer Massenkundgebung in Kiew mit gewalttätigen Ausschreitungen haben Tausende Regierungsgegner in der Nacht zum Montag auf dem Unabhängigkeitsplatz im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt ausgeharrt. Die Anhänger eines EU-Kurses der Ex-Sowjetrepublik errichteten auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz (Maidan) Zelte und Barrikaden. Wie von einem Sprecher der Opposition um Boxweltmeister Vitali Klitschko angekündigt, blockierten die Demonstranten vom frühen Morgen an Gebäude der staatlichen Verwaltung.

Protesters sit on barricades which blocked the main avenue in Kiev

Quelle: REUTERS

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Hinter den Barrikaden halten Demonstranten über das Internet Kontakt zur Außenwelt.

Protester carries a Ukrainian flag as he stands on barricades at Independence Square in Kiev

Quelle: REUTERS

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Am Rande der Kundgebung kam es auch zu massiven Zusammenstößen zwischen Randalierern und Polizisten. Mindestens 165 Menschen seien dabei verletzt worden, teilten die ukrainischen Behörden mit.

Anti-government protest in Ukraine

Quelle: dpa

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Trotz eines Demonstrationsverbots für die Kiewer Innenstadt waren am Sonntag Zehntausende Menschen mit EU-Fahnen zum Unabhängigkeitsplatz gezogen und hatten den Rücktritt von Staatschef Viktor Janukowitsch verlangt. Meist demonstrierten sie friedlich - wie dieser Priester.

Supporters of EU integration hold a rally in the Maidan Nezalezhnosti or Independence Square in central Kiev

Quelle: Stoyan Nenov/Reuters

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Die Oppositionsparteien Batkiwschtschyna (Vaterland), Udar (Faustschlag) und Swoboda (Freiheit) drohten am Sonntag mit einem Generalstreik, um Neuwahlen zu erzwingen. Die ukrainische Opposition um Boxweltmeister Vitali Klitschko will mit Dauerprotesten die Regierung zum Rücktritt zwingen. "Morgen beginnen wir mit der Belagerung des Gebäudes des Ministerkabinetts", sagte Arsenij Jazenjuk von der Vaterlandspartei der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko am Sonntag. Klitschko rief die Demonstranten in der Hauptstadt zum Bleiben auf. "Wir müssen das ganze Land mobilisieren und dürfen nicht die Initiative verlieren", sagte er.

Unidentified men break the door of the Kiev City State Administration (Kiev City Council) building during a rally held by supporters of EU integration in Kiev

Quelle: REUTERS

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Nationalistische Demonstranten sollen außerdem das Rathaus besetzt haben. Anhänger der mitunter auch rechtsextrem auftretenden Freiheitspartei Swoboda und ihres Vorsitzenden Oleh Tjahnybok sollen nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters in das Gebäude eingedrungen sein und Teile davon besetzt haben. Die BBC meldet auf ihrer Internetseite, dass die Demonstranten Fenster des Rathauses einschlugen und "Kiew ist unser!" skandiert haben. Die Freiheitspartei lehnt eine stärkere Anbindung der Ukraine an Russland strikt ab.

Protesters try to break through police lines near the presidential administration building during a rally held by supporters of EU integration in Kiev

Quelle: REUTERS

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Bei den gewaltsamen Protesten gegen die Regierung in der Ukraine sollen auch etwa hundert Polizisten verletzt worden sein, sagte eine Polizeisprecherin.

Protester waves an European Union flag from the top of a moving car in Kiev

Quelle: REUTERS

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Schon am Samstag hatten etwa 10.000 Menschen in der ukrainischen Hauptstadt protestiert. Auf dem Unabhängigkeitsplatz harrten in der Nacht etwa tausend Menschen aus.

An aerial view shows the Maidan Nezalezhnosti or Independence Square crowded by supporters of EU integration during a rally in Kiev

Quelle: REUTERS

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Vor dem Morgengrauen begannen dann mehrere Polizeihundertschaften, mit Knüppeln auf die Demonstranten einzuschlagen und sie von dem zentralen Schauplatz der Orangefarbenen Revolution im Jahr 2004 zu verdrängen. Aktivisten zufolge wurden Dutzende Menschen verletzt.

Interior Ministry officers gather during a rally held by supporters of EU integration in Kiev

Quelle: REUTERS

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Arsen Jazenjuk von der oppositionellen Batkiwschtschyna-Partei forderte, Innenminister Witalij Sachartschenko müsse wegen der Polizeigewalt zurücktreten und vor ein Gericht gestellt werden.

People wear helmets and masks as they attend a rally held by supporters of EU integration in Kiev

Quelle: REUTERS

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EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton verurteilte das "exzessive" Vorgehen der Polizei gegen friedliche Protestteilnehmer.

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Quelle: AFP

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Trotz klirrender Kälte hatten etwa 1000 Regierungsgegner auf dem zentralen Michaelsplatz ausgeharrt. Die Mönche des gleichnamigen Klosters ließen Dutzende bei sich übernachten. Vor dem berühmten Höhlenkloster protestierte eine Femen-Aktivistin gegen Janukowitsch. "Tod der Diktatur" stand auf ihrem Oberkörper.

A man kneels down while riot police stand guard near the presidential administration building during a rally held by supporters of EU integration in Kiev

Quelle: REUTERS

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Ein Demonstrant kniet vor Polizisten, die ein Regierungsgebäude in Kiew abschirmen: Nach der massiven Kritik aus Brüssel und Washington rügte schließlich auch Janukowitsch die "zutiefst empörende" Polizeigewalt. Der Polizei-Chef von Kiew reichte am Sonntag seinen Rücktritt ein.

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Quelle: AFP

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Ausruhen vom Protest im St. Michaelskloster: Proeuropäische Ukrainer demonstrieren seit Tagen gegen den außenpolitischen Kurs von Janukowitsch, dessen Land sich in der tiefsten politischen Krise seit der Orangefarbenen Revolution befindet. Der Staatschef sagte die geplante Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU kurzfristig ab, nachdem Russland mit Handelsstrafen gedroht hatte.

© SZ.de/Reuters/dpa/AFP/fran/tob
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