Krieg in der Ostukraine:Poroschenko hält "gefährlichsten Teil" für überstanden

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Will sein Land bis 2020 zum EU-Mitglied machen: Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko. (Foto: dpa)

Nach sechs Monaten Gewalt: Der ukrainische Präsident Poroschenko hält den schlimmsten Teil der Kämpfe in der Ostukraine für überstanden.

  • Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hält den schlimmsten Teil der Kämpfe in der Ostukraine für überstanden.
  • Poroschenko will den EU-Beitritt seines Landes bis 2020 beantragen.
  • Die genaue Strategie soll am Nachmittag vorgestellt werden. Poroschenkos Plan sieht 60 Reformen und Sozialprogramme vor, die den Weg der Ukraine in die EU ebnen sollen.

Poroschenko dankt dem "Heldentum der ukrainischen Soldaten"

Nach fast sechs Monaten blutiger Gewalt in der Ostukraine hält der ukrainische Präsident Petro Poroschenko den schlimmsten Teil der Kämpfe für überstanden. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass der gefährlichste Teil des Krieges vorbei ist, dank dem Heldentum der ukrainischen Soldaten", sagte Poroschenko in Kiew. Bereits zuvor hatte er mitgeteilt, dass die seit fast drei Wochen geltende Waffenruhe erstmals halte. Innerhalb von 24 Stunden sei zum ersten Mal kein Soldat getötet oder verletzt worden. "Das ist der erste Tag einer echten Waffenruhe", sagte Poroschenko.

Ukraine will bis 2020 EU-Mitgliedschaft beantragen

Poroschenko will zudem bis 2020 die Weichen für einen EU-Beitritt stellen. Er wolle ein Reformprogramm vorlegen, das es dem Land ermögliche, "in sechs Jahren einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union einzureichen", sagte er ukrainischen Medien zufolge.

Strategie bis 2020

Seine Strategie bis 2020 will der Präsident bei einer Pressekonferenz in Kiew am Nachmittag vorstellen. Sein Plan mit dem Titel "Strategie 2020" sieht demnach 60 Reformen und Sozialprogramme vor, die den Weg der Ukraine in die EU ebnen sollen.

Zuletzt hatten Kiew und Brüssel ein weitreichendes Assoziierungsabkommen geschlossen, das als richtungsweisender Schritt für die Annäherung zwischen der Ukraine und der EU gilt. Poroschenkos Strategiepapier orientiert sich an seiner Amtszeit, die regulär 2019 endet.

Abkommen im vergangenen Jahr gescheitert

Eigentlich sollte das Abkommen bereits Ende vergangenen Jahres unterzeichnet werden, aber der damalige ukrainische Staatschef Viktor Janukowitsch stoppte den Prozess der Annäherung an Brüssel und wandte sich stattdessen stärker Russland zu. In der Folge gab es schwere Proteste, die in den aktuellen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland mündeten.

© Sz.de/AFP/dpa/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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