Ukraine:Faustpfand OSZE

Nach dem Tod eines amerikansichen OSZE-Beobachters im Donbass durch eine Mine wächst der Druck, die Organisation ungehindert arbeiten zu lassen.

Von Cathrin Kahlweit, Wien

LUGANSK REGION UKRAINE APRIL 23 2017 An official of the OSCE Organisation for Security and Coo

Bei einer Mine hilft auch die besondere Kennzeichnung des Jeeps nicht: Überreste des OSZE-Fahrzeugs, das am Sonntag bei Luhansk explodierte.

(Foto: Valentin Sprinchak/imago/TASS)

Das, was da in der Ostukraine passiere, sei kein eingefrorener Konflikt, sagte der ukrainische Präsident dieser Tage empört in einem TV-Interview, sondern ein "echter, heißer Krieg". Als Beleg führte Petro Poroschenko die 69 toten ukrainischen Soldaten an, die allein seit Jahresbeginn im Donbass umgekommen sind. Kurz darauf starb nun am Sonntag auch ein amerikanischer Mitarbeiter der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, als sein Wagen über eine Mine fuhr. Zwei Beifahrer wurden verletzt und werden derzeit in einem Krankenhaus in Luhansk behandelt - auch diese drei sind Opfer des schwelenden Konflikts. Und was passierte, kann jederzeit wieder geschehen: Aktuell sind etwa 700 000 Hektar Land im Donbass vermint. Die Räumung wird nach Ansicht von Experten bis zu 15 Jahre dauern. Die Explosion, bei der das Auto der Beobachter zerstört wurde, habe sich etwa zwei Kilometer von der Front ereignet, sagte OSZE-Sprecher Alexander Hug in Kiew. "Dort dürften aber gar keine Minen sein."

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