Überwachung:Bericht: Großbritannien und USA zapften israelische Drohnen an

Überwachung: Ausspioniert: Die israelische Drohne "Heron TP".

Ausspioniert: Die israelische Drohne "Heron TP".

(Foto: AFP)
  • Der britische Geheimdienst GCHQ und die amerikanische NSA betrieben jahrelang bei Israel Militärspionage.
  • Daten der Drohne Heron TP seien abgefangen worden, berichten Medien unter Berufung auf Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden.
  • Die Drohne dieses Typs wird seit Kurzem auch von der Bundeswehr genutzt.

Der britische Geheimdienst GCHQ und die amerikanische NSA haben jahrelang mit großem technischen Aufwand Daten und Bilder israelischer Militärdrohnen abgefangen. Dies berichten der Spiegel, die israelische Zeitung Yedioth Ahronoth und die Enthüllungsplattform "The Intercept". Sie berufen sich auf geheime Dokumente aus dem Bestand des Whistleblowers Edward Snowden.

Die "Operation Anarchist" habe von einer Abhörstation auf Zypern aus stattgefunden. Zudem sei es Briten und Amerikanern gelungen, Daten der israelischen Drohne Heron TP auszuwerten. Wie sich die Spionage auf das Verhältnis der beiden Länder zu Israel auswirkt, ist noch unklar.

Die Entdeckung hat auch Konsequenzen für die Bundeswehr. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte kürzlich entschieden, für Auslandseinsätze bis zu fünf Heron TP-Drohnen von Israel zu leasen. Die unbemannten Flugzeuge sollen zur Aufklärung eingesetzt werden. Sie können aber auch Raketen abfeuern. Die israelischen Drohnen sollen die Zeit bis zum Einsatz der sogenannten Eurodrohne überbrücken, die Deutschland derzeit mit mehreren anderen EU-Staaten entwickelt.

Das deutsche Verteidigungsministerium betonte laut Spiegel, dass man mögliche Lücken bei der Datensicherheit der Heron TP-Drohnen für die Bundeswehr beheben werde. "Das System Heron TP, das als Überbrückungslösung bis zur Eurodrohne genutzt werden soll, wird nicht deckungsgleich mit dem jetzigen israelischen System sein", hieß es im Ministerium. Demnach werde speziell die Verschlüsselung des Datenversands von der Drohne zum Boden "für den deutschen Bedarf angepasst".

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