Tunesiens Ex-Präsident:Staatsanwaltschaft fordert Todesstrafe für Ben Ali

Im Prozess gegen den früheren tunesischen Präsidenten Ben Ali hat die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe beantragt. Der langjährigen Machthaber soll für den Tod von Regimekritikern während des Volksaufstandes im Januar 2011 verantwortlich sein. Den Angeklagten dürfte das wenig tangieren.

Fast anderthalb Jahre nach dem Sturz des langjährigen tunesischen Machthabers Zine el-Abidine Ben Ali hat die Staatsanwaltschaft vor einem Militärgericht die Todesstrafe für den Ex-Diktator gefordert. Ihm wird die Verantwortung für den Tod von Demonstranten bei den Protesten gegen seine Herrschaft Ende 2010 vorgeworfen, wie die amtliche Nachrichtenagentur berichtete.

Die Staatsanwaltschaft hat für den tunesischen EX-Diktator Ben Ali die Todesstrafe gefordert. (Foto: AP)

Zusammen mit Ben Ali sind 22 ranghohe Mitglieder der damaligen Staatsführung mit angeklagt. Für sie forderte der Militärstaatsanwalt die "strengstmögliche Bestrafung".

Wegen des Volksaufstandes war Ben Ali am 14. Januar 2011 nach 23 Jahren an der Macht nach Saudi-Arabien geflohen. In verschiedenen Verfahren vor dem tunesischen Zivilgericht wurder er später in Abwesenheit zu mehr als 65 Jahren Gefängnis wegen Drogenschmuggels, illegalem Waffenhandel und Veruntreuung öffentlicher Gelder verurteilt.

Bei den Protesten wurden damals mindestens 338 Menschen getötet, mehr als 2100 wurden verletzt. Tunesien bemühte sich bereits mehrmals um eine Auslieferung Ben Alis, Saudi-Arabien hat dies bislang jedoch verweigert.

© Süddeutsche.de/AFP/dapd/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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