Tunesien:Marzouki verlängert Ausnahmezustand

Tunesien ist weiter im Ausnahmezustand: Nach blutigen Zusammenstößen hat Staatschef Marzouki beschlossen, den Notstand bis 2013 zu verlängern.

Die tunesische Präsidentschaft hat den seit dem Sturz von Staatschef Ben Ali im Januar 2011 geltenden Ausnahmezustand um weitere drei Monate verlängert. Staatschef Moncef Marzouki habe am Mittwoch entschieden, den Notstand bis Januar 2013 auszudehnen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur TAP.

Am Vortag hatte es blutige Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Islamisten gegeben. Militante Islamisten hatten zwei Posten der nationalen Garde in einem Vorort der Hauptstadt Tunis angegriffen. Bei Kämpfen wurden nach offiziellen Angaben ein Angreifer getötet und zwei Sicherheitskräfte verletzt. Medienberichten zufolge gab es zwei Tote.

Der Ausnahmezustand im Ursprungsland des arabischen Frühlings war in der Vergangenheit mehrfach verlängert worden, zuletzt Anfang Oktober. Zur wiederholten Verlängerung führten immer wieder Demonstrationen und Sitzblockaden, die sich gegen soziale Missstände richteten. Auch Stammeskämpfe im Zusammenhang mit Waffen- und Schmugglergeschäften vornehmlich im Süden des Landes wurden als Grund angeführt.

© Süddeutsche.de/AFP/sebi/jhal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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