Türkei:Wut beim "Boss vom Bosporus"

Weil ihm ein Satire-Beitrag des NDR-Magazins Extra 3 nicht passt, bestellt der türkische Präsident den deutschen Botschafter ein. Erdoğan habe wohl die Bodenhaftung verloren, sagen deutsche Pressevertreter.

Von Luisa Seeling

Das Lied, das die deutsch-türkischen Beziehungen belastet, beginnt mit einem eher mäßigen Reim: "Er lebt auf großem Fuß, der Boss vom Bosporus" - man muss das U in Bosporus schon sehr dehnen, damit es passt, aber es geht ja nicht um die Qualität der Verse in diesem diplomatischen Streit. Es geht um den Inhalt des satirischen Stücks, das die vom NDR produzierten Sendung Extra 3 Mitte März ausstrahlte. "Erdowie, Erdower, Erdoğan" - eine Verballhornung von Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" - nimmt das Machtstreben des türkischen Präsidenten auf die Schippe, was Recep Tayyip Erdoğan offenbar so aufbrachte, dass er diplomatische Schritte einleitete.

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