Türkei:Mindestens 27 Tote bei Anschlag in Ankara

Türkei: Ein ausgebrannter Bus nach der Explosion im Zentrum der türkischen Hauptstadt Ankara.

Ein ausgebrannter Bus nach der Explosion im Zentrum der türkischen Hauptstadt Ankara.

(Foto: AFP)

Die Polizei hat den Explosionsort im Stadtzentrum evakuieren lassen - aus Sorge vor einem zweiten Attentat.

Bei einem erneuten Autobomben-Anschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara sind mindestens 27 Menschen getötet worden. 75 Menschen seien bei der Detonation im Stadtzentrum am Sonntagabend verletzt worden, meldete der Sender CNN Türk und die Tageszeitung Hürriyet unter Berufung auf den Gouverneur von Ankara. Es ist bereits der dritte schwere Anschlag in der türkischen Hauptstadt binnen fünf Monaten. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu berief eine Krisensitzung ein.

Der Anschlag ereignete sich am belebten Kizilay-Platz, Schauplatz der Proteste gegen die Regierung im Jahr 2013. Ein mit einer Bombe beladenes Auto sei dort detoniert, heißt es in der Erklärung des Gouverneurs weiter. Fernsehbilder zeigten mehrere Krankenwagen, die zu dem Platz rasten. Dort waren ausgebrannte Fahrzeuge zu sehen, darunter ein Bus. Die Regierung verhängte eine Nachrichtensperre für Bilder des Anschlagsortes und der Opfer. Die Gegend um den Ort der Explosion werde evakuiert, falls es noch zu weiteren Explosionen kommen sollte.

Die US-Botschaft hatte erst am Freitag vor einem drohenden Anschlag in einem Viertel in der Nähe von Kizilay gewarnt. Die Botschaft hatte Amerikaner dazu aufgerufen, die Gegend zu meiden.

Bereits am Freitag veröffentlichte die US-Botschaft eine Warnung an amerikanische Staatsbürger in der türkischen Hauptstadt. Es gebe Informationen über einen bevorstehenden Terroranschlag im Stadtzentrum.

Erst im Februar starben bei einem Autobombenanschlag auf einen Militärkonvoi in der türkischen Hauptstadt. Dabei starben 28 Menschen. Zu dieser Tat bekannte sich die aus der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK hervorgegangene Splittergruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK). Die TAK hatte zugleich gedroht: "Unser Rachefeldzug gegen den faschistischen türkischen Staat wird weitergehen." Zugleich kündigte die TAK damals Anschläge auch in Touristengebieten an und warnte Urlauber davor, in die Türkei zu reisen. Zu dem Anschlag vom Sonntag bekannte sich zunächst niemand.

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