Türkei:Mann stirbt bei Mai-Demo in Istanbul

Türkei: Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstranten am 1. Mai in Istanbul

Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstranten am 1. Mai in Istanbul

(Foto: AFP)
  • Die türkische Polizei hat in mehreren Teilen Istanbuls Demonstrationen zum 1. Mai aufgelöst.
  • Ein 57-Jähriger wurde dabei von einem Wasserwerfer überrollt. Er starb im Krankenhaus.
  • Im Zentrum Istanbuls nahm die Polizei 36 Menschen fest.

Die Polizei in Istanbul ist gewaltsam gegen zwei nicht genehmigte Kundgebungen zum 1. Mai vorgegangen. Im Zentrum der türkischen Metropole setzte sie am Sonntag Wasserwerfer und Tränengas gegen Dutzende Demonstranten ein, die trotz eines Verbots versuchten, zum abgeriegelten Taksim-Platz vorzudringen. Dabei wurde ein 57-jähriger Mann von einem Wasserwerfer überfahren, als er am Rande der Auseinandersetzungen eine Straße überqueren wollte. Der Mann wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, starb aber dort an seinen schweren Verletzungen.

Die Behörden hatten sich mit den Gewerkschaften darauf geeinigt, die traditionelle Kundgebung zum 1. Mai auf ein riesiges Areal in der Nähe des internationalen Flughafens zu verlegen. Als Mitglieder der pro-kurdischen Partei HDP versuchten, dort eine eigene Protestkundgebung abzuhalten, wurde diese ebenfalls von der Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern aufgelöst. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.

25 000 Polizisten im Einsatz

Im Zentrum Istanbuls nahm die Polizei laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu 36 Menschen fest, die zum Taksim marschieren wollten. Zahlreiche Barrieren versperrten den Weg zu dem zentralen Platz, rund 25 000 Polizisten waren im Einsatz.

Nach einer Reihe blutiger Anschläge, zu denen sich radikale Islamisten sowie eine militante kurdische Splittergruppe bekannten, ist die Sicherheitslage in der Türkei äußerst angespannt. In der Hauptstadt Ankara nahm die Polizei am Sonntag vier mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat fest, die Anschläge auf die Feiern zum 1. Mai geplant haben sollen.

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