Türkei:Erdoğan stellt sich gegen USA

Der Krieg in Syrien entzweit die Nato-Partner USA und Türkei. Washington müsse die Hilfe für kurdische Rebellen einstellen, fordert Ankara.

Von Paul-Anton Krüger, Kairo

Die Türkei hat von den USA gefordert, ihre Zusammenarbeit mit den YPG-Milizen der syrischen Kurden zu beenden. Der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei vorüber, die Türkei werde nicht tolerieren, dass "die PKK staatsähnliche Strukturen entlang unserer Grenze errichtet", sagte ein Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Die Türkei sieht in den sogenannten Volksverteidigungseinheiten den syrischen Ableger der als Terror-Organisation verbotenen PKK. Die YPG bestreiten dies und betonen, sie seien eigenständig. Die YPG sind die wichtigste Komponente der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), eines Milizenbündnisses, das mit militärischer Unterstützung der USA den IS im Norden und Osten Syriens weitgehend besiegt hat. Die USA hatten zunächst angekündigt, aus den SDF eine syrische Grenzschutztruppe aufbauen zu wollen, sind davon inzwischen aber abgerückt. Es soll jedoch weiter militärische Zusammenarbeit mit den YPG geben. Auch wollen die USA Soldaten in Syrien stationiert lassen. Am Mittwoch will Donald Trump mit Erdoğan telefonieren. Wladimir Putin und Emmanuel Macron sprachen bereits am Dienstag mit dem türkischen Präsidenten. Am Dienstag beschoss die türkische Artillerie auch weiter kurdische Orte in Syrien. Seit Beginn der türkischen Offensive soll es 75 Tote gegeben haben.

Die Vereinten Nationen meldeten, 5000 Menschen seien vor der türkischen Offensive geflüchtet.

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