Türkei:Ankara bestellt deutschen Botschafter ein

Die Türkei wirft den deutschen Behörden vor, mit einer Kurden-Demo in Köln "Terror-Propaganda" genehmigt zu haben.

Die Regierung in Ankara hat den deutschen Botschafter in der Türkei wegen einer Kurden-Demonstration in Köln ins türkische Außenministerium zitiert. Man verurteile die Veranstaltung der mit den "PKK-Terroristenorganisationen" verbundenen Gruppen sowie dass die Verbreitung von "Terror-Propaganda" zugelassen worden sei, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums.

In der Erklärung wird den deutschen Behörden vorgeworfen, sie hätten das Zeigen von Plakaten mit dem Bild des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan erlaubt und zugelassen, dass während der Veranstaltung Reden gehalten wurden. In Köln hatte es am Samstag eine Veranstaltung des Demokratischen Gesellschaftszentrum der Kurden Deutschlands gegeben.

Der deutsche Botschafter Martin Erdmann wurde bereits wiederholt ins Außenministerium in Ankara einbestellt. Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind seit Monaten angespannt. Gründe sind unter anderem die deutsche Kritik am Umgang der türkischen Regierung mit ihren Gegnern seit dem gescheiterten Putsch vom Sommer 2016 sowie das Verbot von Wahlkampfauftritten türkischer Politiker in Deutschland. Die Festnahmen mehrerer Deutscher belasten die Beziehungen zusätzlich.

© SZ.de/AFP/dpa/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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