Trotz Kundus-Affäre:Bundeswehr-Offizier Klein zum General befördert

Der wegen seines Befehls zu einem tödlichen Bombardement in Afghanistan bekanntgewordene Bundeswehr-Offizier Georg Klein ist zum Brigadegeneral befördert worden.

Der wegen seines Befehls zu einem tödlichen Bombardement in Afghanistan bekanntgewordene Bundeswehr-Offizier Georg Klein ist zum Brigadegeneral befördert worden. Das meldet die Publikation Bundeswehr aktuell. Die Beförderung war bereits im vergangenen November im Zusammenhang mit der Versetzung Kleins in das neue Bundeswehr-Amt für Personalmanagement in Köln angekündigt worden und hatte Kritik ausgelöst. Die Bundeswehr hat nur etwa 200 Generäle.

Klein hatte im September 2009 die Bombardierung zweier Tanklaster nahe Kundus in Nordafghanistan veranlasst. Die Aktion sollte einer möglichen Verwendung der Fahrzeuge als "rollende Bomben" gegen deutsche Soldaten vorbeugen. Die Bundeswehr geht davon aus, dass durch die Luftschläge 91 Menschen getötet und 11 verletzt wurden, macht aber keine Angaben zur Zahl der zivilen Opfer.

Die juristischen Ermittlungen gegen Klein wurden eingestellt. Auch ein Disziplinarverfahren gab es nicht. Die Opfer des Bombardements kämpfen noch immer für eine Entschädigung. Vor dem Bonner Landgericht läuft ein Schadenersatzprozess. Laut Verteidigungsministerium wurden allerdings bereits etwa 350.000 Euro an betroffene afghanische Familien gezahlt.

© Süddeutsche.de/dpa/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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