Trotz Abkommen mit arabischer Liga:Assad-Regime lässt auf Deserteure schießen

Wenige Stunden nachdem Syrien ein Abkommen mit der Arabischen Liga geschlossen hat, sollen regierungstreue Truppen dutzende Menschen im Land getötet haben. Aktivisten berichten von einem Massaker an flüchtenden Soldaten.

In Syrien sind nach Berichten von Menschenrechtlern am Montag Dutzende desertierende Soldaten erschossen worden. Diese hätten versucht, aus einem Stützpunkt der Armee zu fliehen und sich der Opposition anzuschließen, erklärte eine Aktivistengruppe mit Sitz in Großbritannien.

Einer der Überlebenden hätte angegeben, Soldaten hätten mit Maschinengewehren auf die Flüchtenden geschossen und 60 bis 70 von ihnen getötet.

Zusätzlich gibt es Berichte über Gewalt gegenüber Zivilisten: Sicherheitskräfte hätten am Montag in mehreren Provinzen das Feuer eröffnet und mindestens 21 Menschen getötet, berichtete das Syrian Observatory for Human Rights. Eine zweite Aktivistengruppe sprach von 31 Toten.

Nur Stunden zuvor hatte die syrische Regierung eine Vereinbarung mit der Arabischen Liga unterzeichnet. Diese sieht eigentlich ein Ende der seit März anhaltenden Gewalt gegen Regimekritiker und Demonstranten vor.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) hat Syiren wegen seiner Gewalt gegen Demonstranten mit überwältigender Mehrheit zurechtgewiesen. 133 Mitgliedsstaaten verurteilten die "schweren und systematischen Menschenrechtsverstöße durch die syrische Obrigkeit" scharf. 43 Länder enthielten sich der Stimme. Nur elf der 193 UN-Mitglieder lehnten die Resolution ab. Sechs Länder nahmen nicht an der Abstimmung teil.

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