Treffen mit Medwedjew:Merkel verurteilt Mord an Menschenrechtlerin

Der Mord der Bürgerrechtsaktivistin Estemirowa überschattet die deutsch-russischen Regierungskonsultationen. Kanzlerin Merkel reagiert empört, der Kremlchef Medwedjew verspricht, die Täter zu bestrafen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bestürzt über den Mord an der russischen Bürgerrechtlerin Natalja Estemirowa geäußert. Diese Tat dürfe nicht unaufgeklärt bleiben, sagte Merkel bei den 11. deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Oberschleißheim bei München. Es handele sich um eine nicht hinnehmbare Tat.

Merkel Medwedjew dpa

Merkel und Medwedjew im Schloß Schleißheim

(Foto: Foto: dpa)

Russlands Präsident Dmitrij Medwedjew versicherte, das Verbrechen werde gründlich untersucht. Er habe bereits persönlich die entsprechenden Anweisungen gegeben. Medwedew fügte hinzu: "Die Täter werden bestraft."

Er gehe davon aus, dass der Mord in Verbindung mit dem Einsatz von Estemirowa für Menschenrechte stehe. Sie habe sehr oft die Wahrheit gesagt, auch wenn diese hart gewesen sei. Doch ein fortschrittlicher Staat wie Russland brauche solche Leute, fügte der Präsident hinzu.

Merkel zeigte sich überzeugt, dass die russischen Behörden alles unternehmen würden, um die Täter zu fassen. Sie habe im Gespräch mit Medwedjew ihre Bestürzung über den Mord an der Menschenrechtlerin geäußert.

Estemirow war in der autonomen russischen Kaukasus-Republik Inguschetien tot aufgefunden worden, nachdem sie am Mittwoch im benachbarten Tschetschenien entführt worden war.

Sie hatte dort im Auftrag der Menschenrechtsorganisation Memorial Unregelmäßigkeiten bei den Strafverfolgungsbehörden dokumentiert.

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