Bei einem Anschlag auf ein Provinzministerium im Nordosten Nigerias sind an diesem Montag mindestens sechs Menschen getötet und mehrere andere verletzt worden. Dies bestätigte der Polizeichef des Bundesstaates Taraba. Der Bombenanschlag auf das Finanzministerium in der Stadt Jalingo erfolgte nach Angaben der örtlichen Polizei gegen acht Uhr morgens, als die Mitarbeiter in ihre Büros strömten. Ein großer Teil des Gebäudes sei zerstört. Die Rettungskräfte waren noch am frühen Nachmittag im Einsatz.
Der überwiegend von Christen bewohnte Bundesstaat im Nordosten Nigerias galt in dem krisengeschüttelten Land bisher als eine beispielhafte Region für das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen.
Am Sonntag waren bei einem Terroranschlag auf eine Universität in der nordnigerianischen Stadt Kano 15 Menschen ums Leben gekommen. In der katholischen Bayero University explodierten drei Bomben, während dort gerade die Sonntagsmesse zelebriert wurde. Bei einer anschließenden Massenpanik wurden nach Angaben von Polizei und Ärzten auch zahlreiche Menschen verletzt.
Zu den Anschlägen von Sonntag und Montag bekannte sich zunächst niemand. Es wird jedoch vermutet, dass die islamistische Sekte Boko Haram hinter den Angriffen steht. Die Terrororganisation ist für zahlreiche Anschläge in den vergangenen Monaten in dem bevölkerungsreichsten Staat Afrikas verantwortlich, bei denen mehrere Hunderte Menschen getötet wurden.