Tod zweier Terrorgefangener:USA ermitteln gegen CIA-Agenten

Welche Rolle hat der Geheimdienst CIA beim Tod von zwei Terrorgefangenen gespielt? Die US-Justiz nimmt strafrechtliche Ermittlungen gegen Agenten auf, die die Verdächtigen in Afghanistan und im Irak verhört haben.

Das US-Justizministerium untersucht die Rolle des Geheimdienstes CIA beim Tod zweier Terrorgefangener. Innenminister Eric Holder erklärte am Donnerstag, die Staatsanwaltschaft habe den Umgang mit 101 Verdächtigen in US-Haft untersucht und lediglich zu zwei Fällen Ermittlungen empfohlen.

Ziel sei es, festzustellen, ob CIA-Agenten Richtlinien verletzt hätten und ihre Ermittlungen gerechtfertigt gewesen seien. Die Untersuchungen seien vom federführenden Staatsanwalt John Durham empfohlen worden, der die harten Verhörmethoden der CIA im Anti-Terror-Kampf unter dem früheren Präsidenten George W. Bush begutachtete. Darunter ist auch das als Waterboarding bekannte simulierte Ertränken von Gefangenen.

Holder gab in seiner Mitteilung nicht bekannt, um welche Fälle es sich handelt. Gewährsleuten zufolge geht es um Gul Rahman und Manadel al-Dschamadi. Rahman starb am 20. November 2002, nachdem er an eine kalte Betonwand in einem Geheimgefängnis der CIA in der afghanischen Hauptstadt Kabul gekettet worden war. Al Dschamadi kam 2003 im berüchtigten Gefängnis Abu Ghraib im Irak ums Leben. Einer Autopsie der Streitkräfte zufolge beging er Selbstmord.

Die Bilder lachender US-Soldaten, die neben Dschamadis Leiche posierten, gingen nach ihrer Veröffentlichung im Jahr 2005 um die Welt. Ein Beamter war nach der Tat vor Gericht gestellt, letztlich aber freigesprochen worden.

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