Tiflis:Handgranaten-Attacke auf Bush schlägt fehl

Ein Unbekannter hat eine Handgranate in Richtung des US-Präsident geworfen, als der in der georgischen Hauptstadt vor 150.000 Menschen sprach. Der Sprengkörper explodierte jedoch nicht.

Die Sicherheitskräfte in Georgien haben den Fund einer Handgranate in der Nähe von US-Präsident George W. Bush bestätigt. Der Sekretär des Sicherheitsrates, Gela Beschuaschwili, sprach von einer "nicht scharf gemachten Granate".

Bei der Rede Bushs auf dem Freiheitsplatz in Tiflis am Vortag sei die Granate etwa 50 Meter von der Tribüne entfernt gefunden worden.

"Unschädlich gemacht"

Die Granate habe keine Gefahr dargestellt, sagte Beschuaschwili nach Angaben der Agentur Interfax. Gleichzeitig erklärte er, sie sei von georgischen und amerikanischen Sicherheitsbeamten "unschädlich" gemacht worden.

Der US-Fernsehsender CNN hatte in der Nacht unter Berufung auf US-Sicherheitsleute von einem möglichen Anschlagsversuch auf Bush berichtet. Vor der Rede hätten die etwa 150.000 Zuhörer eigentlich nur durch Metalldetektoren auf den Platz gelangen sollen.

Angesichts des Massenandrangs wurden die Barrieren jedoch aufgehoben. Der US-Präsident wurde während seines Auftritts durch eine kugelsichere Glasplatte geschützt.

Bush hatte am Dienstag zum Abschluss seiner Europareise den demokratischen Umbruch in Georgien als weltweites Vorbild gewürdigt. In seiner Rede erinnerte er an die friedliche "Rosenrevolution", die im November 2003 zum Sturz von Präsident Eduard Schewardnadse führte und den westlich orientierten Reformer Michail Saakaschwili an die Macht brachte. Gleichzeitig sagte Bush Hilfe bei der Annäherung an die Nato zu.

Auf seiner Europareise anlässlich des 60. Jahrestags des Kriegsendes hatte Bush zuvor Lettland, die Niederlande und Russland besucht. Von Tiflis flog er zurück nach Washington.

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