Soziale Probleme lassen sich nach Ansicht des neuen Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin nicht mit mehr Geld lösen. Die Politiker müssten vielmehr darauf dringen, das Verhalten der Menschen zu ändern, wird Sarrazin im Magazin Stern zitiert.
"Die große Frage ist: Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden", sagte er. Gegenwärtig würden manche Frauen zwei, drei oder mehr Kinder in die Welt setzen, obwohl sie "nicht das Umfeld" oder "die persönlichen Eigenschaften" hätten, "um die Erziehung zu bewältigen", erklärte Sarrazin dem Magazin zufolge.
Deswegen müsse das Sozialsystem so geändert werden, "dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist". Der frühere Berliner Finanzsenator kritisierte erneut den Umgang vieler Hartz-IV-Empfänger mit Energie.
Weil Städte und Gemeinden die Heizkosten übernähmen, gingen die Bedürftigen oft verschwenderisch mit Energie um. "Hartz-IV-Empfänger sind erstens mehr zu Hause; zweitens haben sie es gerne warm, und drittens regulieren viele die Temperatur mit dem Fenster", sagte Sarrazin dem Stern zufolge.