Thailand:Staatskrise als Dauerzustand

Schon als Thaksin Shinawatra noch Regierungschef war, wurden ihm Korruption und Vetternwirtschaft vorgeworfen. Das gleiche gilt nun für seine Nachfolger.

Die Zuspitzung der Krise in Bildern

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Chaos in Thailand: Tausende Demonstranten halten in Bangkok den Internationalen (Bild) und den Nationalen Flughafen besetzt. Mit der Maßnahme wollen sie Ministerpräsident Somchai Wongsawat stürzen.

Foto: Getty Images

Wartende, AFP

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Obwohl Reiseveranstalter Touristen von anderen Flughäfen ausfliegen lassen und Airlines nun zumindest ihre leeren Maschinen von den Hauptstadtflughäfen auf andere Thailänder Flughäfen verlegen konnten, hängen immer noch Zehntausende Reisende in Bangkok fest.

Foto: AFP

Bangkok Flughafen, AFP

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Ein Ende der Proteste ist nicht abzusehen. Die Oppositionellen wollen ihre Blockade an den Flughäfen sogar noch verstärken.

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Demonstration in Bangkok, AP

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Die seit mehr als drei Monaten andauernde Umzingelung des Regierungsgebäudes soll hingegen nun aufgegeben werden.

Demonstranten am 23. November 2008 auf dem Weg zum Regierungsgebäude in Bangkok. Foto: AP

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Der Grund: Nach der Explosion einer Granate nahe der Kundgebungsbühne sei es dort zu gefährlich geworden - bei dem Anschlag waren fast 50 Menschen verletzt worden.

Mit thailändischer Sanftmut hat das, was zurzeit in Bangkok passiert, nicht mehr viel zu tun ...

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Protestplakat in Bangkok, AFP

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Die "Volksallianz für die Demokratie" (PAD) hat zum "finalen Kampf" gegen die Regierung aufgerufen. Sie werfen dem Premierminister Somchai Wongsawat vor, korrupter Handlanger seines Schwagers, des ehemaligen Regierungschefs Thaksin Shinawatra zu sein. Ebendieser Thaksin ...

Protestplakate vor dem Sitz der thailändischen Regierung am 23. November 2008. Foto: AFP

Thaksin Shinawatra, dpa

Quelle: SZ

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... steht seit Jahren im Mittelpunkt diverser politischer Krisen. Der Politiker und Multimillionär (Bild) musste nach monatelangen Protesten im Frühjahr 2006 als Ministerpräsident zurücktreten.

Die Opposition boykottiert die eilig einberufenen Neuwahlen am 2. April 2006, das Verfassungsgericht erklärte sie Anfang Mai für ungültig. Auch Thaksins Rückzug ist nicht von Dauer: Ende Mai kehrt er ins Amt zurück. Erneute Wahlen werden für den 15. Oktober 2006 angesetzt. Doch soweit kommt es nicht ...

Foto: dpa

Demonstranten, dpa

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Während Thaksin Shinawatra am 19. September 2006 die UN-Vollversammlung in New York besucht, besetzen Polizei und Militär die Hauptstadt Bangkok und erklären Thaksins Regierungszeit für beendet. Ein Großteil der Bevölkerung begrüßt den unblutigen Putsch, auch König Bhumibol sichert den Putschisten seine Unterstützung zu. Thaksin kehrt nicht nach Thailand zurück.

General Sonthi Boonyaratglin setzt einen "Rat für Demokratische Reform unter der Konstitutionellen Monarchie" ein. Am 1. Oktober wird der ehemalige General General Surayud Chulanont zum neuen Ministerpräsidenten ernannt. Neuwahlen sollen erst im Oktober 2007 stattfinden.

Demonstranten am 25. November 2008 in Bangkok. Foto: dpa

Mönch, dpa

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Am Silvesterabend 2006 explodieren in Bangkok und in einer benachbarten Provinz sieben Bomben und ein Sprengsatz. Dabei werden drei Menschen getötet und 38 verletzt. Der vom Militär eingesetzte Ministerpräsident Surayud verdächtigt Gegner seiner Übergangsregierung, hinter den Anschlägen zu stecken.

Nach der Demo: Ein buddhistischer Mönch wundert sich über eine Sicherheitsbarrikade vor dem thailändischen Regierungssitz, 23. November 2008. Foto: dpa

Reuters

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Als am 23. Dezember 2007, 15 Monate nach dem Putsch, gewählt wird, stimmen die Thailänder vor allem für die "Partei der Volksmacht" (PPP), die Nachfolgeorganisation von Thaksins aufgelöster Partei "Thai Rak Thai" (Thais lieben Thais).

Damit ist Thaksin der heimliche Gewinner der Parlamentswahl. Im Februar 2008 kehrt er aus dem Exil in London nach Thailand zurück. Der 58-Jährige, gegen den mehrere Korruptionsverfahren laufen, wird am Flughafen festgenommen, später aber auf Kaution freigelassen. Er versichert, er werde sich nie wieder politisch engagieren.

Demonstranten mit thailändischer Flagge am 24. November vor dem Regierungssitz. Foto: Reuters

Demonstration in Bangkok, AP

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Doch politisch hat sich nicht viel geändert in Thailand: Der neue Ministerpräsident Samak Sundaravej ist ein enger Freund von Thaksin Shinawatra, die Opposition wirft der neuen Regierung genauso Korruption vor wie der alten. Tatsächlich muss Samak bald zurücktreten ...

Demonstranten am 1. Juli 2007 in Bangkok. Foto: AP

Samak Sundarajev, AFP

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... aber das liegt nur daran, dass er nebenbei - gegen Honorar - als Fernsehkoch gearbeitet hat (Bild). Und das verstößt gegen die Verfassung, befindet der thailändische Gerichtshof.

Seit 17. September 2008 ist Somchai Wongsawat Ministerpräsident - der Schwager von Thaksin. Auch unter ihm ändern sich die politischen Verhältnisse nicht.

Foto: AFP

AFP

Quelle: SZ

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Viele Thailänder haben inzwischen genug von der Politikerclique um Thaksin Shinawatra. Seit Monaten gibt es Proteste und Demonstrationen. Inzwischen hat sich auch die Armee zu Wort gemeldet ...

Am 7. September 2008 vor dem Regierungsgebäude in Bangkok. Foto: AFP

dpa

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General Anupong Paochinda hat die Regierung dazu aufgerufen, das Parlament aufzulösen und neu wählen zu lassen. Anders sei die politische Krise des Landes nicht zu lösen, sagte er - und schloss gleichzeitg einen Putsch aus.

Wütende Demonstranten in Bangkok, im Hintergrund ein Bild des thailändischen Königs. Foto: dpa

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Doch auch die Anhänger der Regierung machen inzwischen mobil: Als Reaktion auf die spektakuläre Flughafen-Blockadeaktion der Regierungsgegner zogen nun auch Tausende Gegendemonstranten auf die Straßen.

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König Bhumibol, dpa

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Er könnte die Krise möglicherweise beenden: Auf König Bhumibol hört in Thailand jeder, egal auf welcher Seite er politisch steht. Bhumipol sitzt seit 62 Jahren auf dem Thron und hat schon manche Wogen geglättet. Zu den aktuellen Unruhen hat er sich aber noch nicht geäußert.

Thailands König Bhumibol Adulyadej an seinem 80. Geburtstag am 5. Dezember 2007. Foto: dpa (sueddeutsche.de/liv)

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