Terrororganisation auf den Philippinen:Abu Sayyaf droht, zwei deutsche Geiseln zu töten

Islamistische Extremisten haben auf den Philippinen zwei Deutsche entführt und drohen nun, sie zu ermorden. Das Auswärtige Amt richtet einen Krisenstab ein.

  • Islamistische Extremisten von der Terrororganisation Abu Sayyaf halten auf den Philippinen zwei deutsche Segler gefangen. Sie sollen mit der Tötung der Geiseln drohen.
  • Die Extremisten fordern angeblich Lösegeld sowie die Zurückhaltung Deutschlands im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat".
  • Das Auswärtige Amt hat einen Krisenstab eingerichtet.

Abu Sayyaf droht, zwei deutsche Geiseln zu töten

Im Auswärtigen Amt und auf den Philippinen wächst die Sorge um zwei deutsche Geiseln in den Händen islamistischer Extremisten. Im Internet kursierten am Mittwoch Informationen, wonach die Terrorgruppe Abu Sayyaf mit der Ermordung der beiden Segler droht, falls kein Lösegeld gezahlt wird. Zugleich wurde die Forderung erhoben, Deutschland dürfe sich nicht am Kampf gegen die Terrormilizen des "Islamischer Staates" (IS) in Syrien und im Irak beteiligen.

Auswärtiges Amt richtet Krisenstab ein

Die US-Firma Site, die Webseiten von Extremisten beobachtet, berichtete über die neuen Drohungen von Abu Sayyaf. Die Authentizität der Botschaften konnte zunächst nicht verifiziert werden. "Wir prüfen, ob es neue Forderungen gibt", sagte ein Polizeisprecher in der philippinischen Hauptstadt Manila. Die Extremisten verlangen angeblich mehr als vier Millionen Euro. Die Bundesregierung hat für den Fall einen Krisenstab im Auswärtigen Amt eingerichtet. Eine Sprecherin der Behörde sagte in Berlin, Drohungen seien "kein geeignetes Mittel, um Einfluss auf unsere Syrien- und Irak-Politik zu nehmen". Diese werde sich deshalb nicht ändern. Die Bemühungen um die Freilassung der Deutschen würden fortgesetzt, sagte die Sprecherin.

Im April verschleppt

Die beiden Deutschen im Alter von 55 und 71 Jahren waren im April von ihrer Segeljacht in Palawan im Westen der Philippinen verschleppt worden. Abu Sayyaf veröffentlichte im August ein Foto, auf dem sie umringt von vermummten Kämpfern zu sehen waren. Die Polizei vermutet das Versteck in der Provinz Sulu im muslimischen Süden der Philippinen.

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