Terrormiliz Islamischer Staat:"Nicht weniger barbarisch als das Töten von Irakern"

Nimrud, Hatra und jetzt Palmyra? Die UN verurteilen die Zerstörung historischer Stätten durch den IS. Die Täter sollen verfolgt, die Hehlerei unterbunden werden. Der irakische Botschafter findet deutliche Worte.

Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution zum Schutz von Kulturgütern im Irak verabschiedet. Die von Deutschland und dem Irak gemeinsam eingebrachte Entschließung verurteilt die Zerstörung kultureller Stätten und ruft zur strafrechtlichen Verfolgung der Täter auf. In dem Papier heißt es unter anderem, dass die Zerstörung solcher Orte als Kriegsverbrechen gelten könnte. Zudem soll nach dem Text der nicht bindenden Resolution gegen den Handel mit gestohlenen Kulturgütern vorgegangen werden.

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer (CDU), bezeichnete die Zerstörung von Kulturgütern als Kriegsverbrechen und einen Angriff auf die gesamte Menschheit. Zudem solle sich jeder darüber bewusst werden, dass der Ankauf von Kulturgütern aus dem Irak strafbar sei und dass dadurch extremistische Aktivitäten finanziell unterstützt würden, warnte sie in New York. Der irakische UN-Botschafter Mohammed Ali Alhakim sagte, die Zerstörung von Kulturgütern sei "nicht weniger barbarisch als das Töten von Irakern".

Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatten während ihrer Offensive im Irak die Kulturstätten Nimrud und Hatra in Schutt und Asche gelegt. Zuletzt eroberte der IS im benachbarten Syrien die Ruinenstadt Palmyra, deren archäologische Stätten zum Unesco-Welterbe zählen.

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