Terrormiliz Islamischer Staat:IS soll etwa 3600 Menschen in Syrien hingerichtet haben

  • Etwa 3600 Menschen soll der IS in den vergangenen anderthalb Jahren grausam hingerichtet haben - bei mehr als der Hälfte der Opfer soll es sich um Zivilisten handeln.
  • Bei einem Bombardement in Syrien, für das Aktivisten die Russen verantwortlich machen, sind mindestens 18 Menschen gestorben.

Hingerichtet wegen Homosexualität, Spionage, Hexerei oder Ehebruch

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat seit der Ausrufung ihres "Kalifats" vor eineinhalb Jahren Aktivisten zufolge etwa 3600 Menschen in Syrien wegen Regelverstößen mit dem Tode bestraft. Unter den Todesopfern waren demnach 1945 Zivilisten, darunter 103 Frauen und 77 Kinder. Allein in den vergangenen vier Wochen haben die IS-Dschihadisten mindestens 53 Exekutionen durchgeführt.

Den Opfern wird den Angaben nach Homosexualität, Spionage, Hexerei, Ehebruch oder Abtrünnigkeit vom islamischen Glauben vorgeworfen. Dafür seien sie erschossen, enthauptet, gesteinigt, lebendig verbrannt oder von Hochhäusern in die Tiefe gestoßen worden, hieß es. Die Menschenrechtler beziehen ihre Informationen von einem Aktivisten-Netzwerk im Bürgerkriegsland und haben sich in der Regel als zuverlässig erwiesen.

Im Norden des Irak ist eine weiteres Massengrab mit mutmaßlich mehr als 120 Opfern des IS entdeckt worden.

Offenbar tote Zivilisten nach russischem Bombardement

In Syriens nordwestlicher Provinz Idlib kamen bei einem Bombardement, für das Aktivisten die Russen verantwortlich machen, am Sonntag mindestens 18 Zivilisten ums Leben. Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge waren unter den Opfern vier Kinder. Dutzende Menschen seien in der von Rebellen kontrollierten Stadt Ariha zum Teil schwer verletzt worden. Andere lokale Aktivisten gingen von etwa 40 Toten aus und gaben an, die Luftschläge hätten einen Markt getroffen.

Die russischen Luftschläge in Syrien werden von der US-geführten Koalition, die seit über einem Jahr in der Region Einsätze fliegt, kritisiert. Moskau wird vorgeworfen, mit den Angriffen vor allem Präsident Baschar al-Assad helfen zu wollen. In Damaskus kam Ali Akbar Welajati, der außenpolitische Berater von Irans oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei, an diesem Sonntag mit Assad zum Gespräch zusammen. Iran ist neben Russland der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten.

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