Terrormiliz:IS kontrolliert strategischen Grenzposten zwischen Irak und Syrien

  • Der IS hat den Grenzübergang Al-Walid unter seine Kontrolle gebracht. Er verläuft zwischen Irak und Syrien.
  • Die Terrormiliz kann nun leicht Waffen und Kämpfer zwischen den zwei Ländern bewegen. In beiden hatten die Dschihadisten zuletzt Gelände gewonnen.

Grenzübergang zwischen Irak und Syrien in Hand von Islamisten

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat einen strategisch wichtigen Grenzübergang zwischen dem Irak und Syrien unter ihre Kontrolle gebracht. Die irakischen Sicherheitskräfte zogen sich vom Grenzübergang Al-Walid komplett zurück. Das erklärte das irakische Militär am Sonntag in Bagdad. Den Übergang Al-Tanf auf der syrischen Seite der Grenze hatte der IS vor drei Tagen erobert, nachdem er die antike Wüstenstadt Palmyra und andere Gebiete der Provinz Homs unter seine Kontrolle gebracht hatte.

Die vollständige Kontrolle über die irakisch-syrische Grenze an dieser Stelle ist von enormer strategischer Bedeutung. In Friedenszeiten war Al-Walid/Al-Tanf der Grenzübergang für Reisende auf der direkten Strecke zwischen Bagdad und Damaskus. Nun kann der IS über diese Strecke beliebig Soldaten und Waffen zwischen der westirakischen Provinz Anbar und der syrischen Provinz Homs verschieben. Die jüngsten IS-Eroberungen um Palmyra ließen wiederum die Terrormiliz näher an Damaskus heranrücken.

Syrisches Staatsfernsehen: IS tötet mehr als 400 Menschen in Palmyra

Nach Darstellung des staatlichen Fernsehens hat der IS überdies in der syrischen Stadt Palmyra mindestens 400 Menschen getötet. Die meisten der Opfer in der Weltkulturerbestadt seien Frauen und Kinder, hieß es am Sonntag unter Berufung auf Einwohner. Vertreter der Opposition erklärten, Hunderte Leichen lägen in den Straßen. Bei ihnen handele es sich mutmaßlich um Anhänger der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. In Syrien herrscht seit vier Jahren Bürgerkrieg. Der sunnitische IS kontrolliert nun nach Erkenntnissen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte inzwischen die Hälfte des Landes.

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