Terrorismus:Wer für den Terror in Burkina Faso verantwortlich ist

Terrorismus: Hilfskräfte untersuchen das Hotel in Ouagadougou, in dem 28 Menschen ums Leben kamen.

Hilfskräfte untersuchen das Hotel in Ouagadougou, in dem 28 Menschen ums Leben kamen.

(Foto: AP)
  • Zu dem Terroranschlag auf ein Hotel in Ouagadougou haben sich Al-Qaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) und die Gruppe Al-Mourabitoun bekannt. Ihr Anführer wurde mehrmals für tot erklärt, tauchte aber immer wieder auf.
  • Bei dem Überfall in der Hauptstadt von Burkina Faso wurden 28 Menschen getötet, unter ihnen mehrere Ausländer. Zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt.
  • Noch sind nicht alle Nationalitäten ermittelt.

Al-Mourabitoun bekennen sich zu Anschlag mit 28 Toten

Zu dem Überfall auf ein Hotel in Ouagadougou mit 28 Toten haben sich Al-Qaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) und die Gruppe Al-Mourabitoun bekannt. Beide Gruppen waren auch für den Anschlag auf ein Hotel im benachbarten Mali im November verantwortlich, bei dem 20 Menschen getötet wurden.

Die Zahl der Toten und Verletzten in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou wurde in den vergangenen Stunden nach oben korrigiert. Unter den derzeit bekannten 28 Toten waren sechs Kanadier, fünf Burkiner, zwei Schweizer, zwei Franzosen, ein Niederländer und ein US-Amerikaner. Die Nationalitäten der übrigen Opfer sind noch nicht geklärt.

Ob auch Deutsche unter den Opfern waren, blieb zunächst unklar. Das Auswärtige Amt bemühe sich zusammen mit der Botschaft in Ouagadougou um Aufklärung, sagte eine Sprecherin.

Nach offiziellen Angaben töteten Sicherheitskräfte vier der Angreifer. Mehr als 50 Menschen wurden teils schwer verletzt, wie Präsident Roch Marc Christian Kaboré erklärte.

Der Anführer von Al-Mourabitoun entkommt immer wieder

Bewaffnete hatten am Freitagabend in einem Restaurant in Ouagadougou um sich geschossen und anschließend in einem der größten Hotels der Stadt Geiseln genommen. Erst nach einem stundenlangen Schusswechsel gelang es Soldaten aus Burkina Faso und Frankreich, mehr als 150 Menschen aus der Hand der Terroristen zu befreien.

Die Dschihadistengruppe Al-Mourabitoun wird von dem 1972 in Algerien geborenen Extremisten Mokhtar Belmokhtar geführt. Der auch "der Einäugige" genannte Mokhtar wurde schon mehrmals für tot erklärt, nur um wenig später wieder aufzutauchen. Erst im Dezember 2015 schloss sich seine Gruppierung wieder Al-Qaida im Islamischen Maghreb an, von der sich Belmokhtar 2012 eigentlich getrennt hatte.

Dreitägige Staatstrauer angeordnet

"Die burkinische Nation steht unter Schock", sagte Präsident Roch Marc Christian Kaboré in einer Fernsehansprache. Die Regierung verhängte eine dreitägige Staatstrauer. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte den Anschlag und sagte in Berlin: "Die Anschläge sind massive Angriffe auf ein Land, das auf gutem Weg ist, gerade in friedlicher Weise einen Putschversuch überwunden und demokratische Wahlen durchgeführt hat."

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