Terrorismus:USA töten angeblich Islamisten-Führer Belmokhtar in Libyen

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  • Bei einem Luftangriff haben die USA angeblich in Libyen den Dschihadistenführer Mokhtar Belmokhtar getötet. Das erklärte die international anerkannte Regierung Libyens.
  • Die USA bestätigten einen Angriff auf Belmokhtar. Ob der algerische Islamist tatsächlich getötet wurde, gab das Pentagon nicht an.
  • Belmokhtar ist einer der meistgesuchten Islamisten Nordafrikas, er war unter anderem der Drahtzieher einer Geiselnahme mit Dutzenden Toten in Algerien 2013.

USA baben angeblich Islamisten-Anführer Belmokhtar in Libyen getötet

Das US-Militär hat in Libyen angeblich einen der meistgesuchten Islamisten-Anführer getötet. Der einäugige Algerier Mokhtar Belmokhtar sei infolge amerikanischer Luftangriffe ums Leben gekommen, teilte die international anerkannte Regierung Libyens am Sonntagabend mit.

Die USA haben bestätigt, dass ein US-Luftangriff in Libyen dem algerischen Dschihadistenführer gegolten hat. Belmokhtar sei das "Ziel" eines Angriffs in der Nacht zum Sonntag gewesen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit, ohne anzugeben, ob der Islamist getötet wurde. Die Ergebnisse des Luftangriffs würden noch weiter ausgewertet, gab Pentagon-Sprecher Steve Warren an. Zunächst hatte er nur mitgeteilt, dass die US-Streitkräfte einen Angriff auf ein "terroristisches" Ziel mit Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida geflogen haben.

"Es war ein einzelner Angriff, ausgeführt von einem bemannten Flugzeug", zitierte der Sender CNN einen Vertreter des Verteidigungsministeriums.

Einer der meistgesuchten Islamisten Nordafrikas

Der mehrfach totgesagte Al-Qaida-Veteran Belmokhtar ist Anführer der Organisation al-Murabitun. Er ist einer der meistgesuchten Islamisten Nordafrikas und zeichnete unter anderem verantwortlich für die Geiselnahme mit Dutzenden Toten in einer Gasförderanlage im Südosten Algeriens im Jahr 2013 und auf Anschläge auf französische Soldaten in Mali.

Er hat Beziehungen zum Extremistennetzwerk al-Qaida und kämpfte in den 1990er Jahren in Afghanistan sowie später in zahlreichen afrikanischen Ländern, darunter Mali.

Al-Murabitun war vor wenigen Jahren aus dem Zusammenschluss zweier nordafrikanischer Dschihadistengruppen hervorgegangen.

Machtkampf in Libyen

Libyen versinkt fast vier Jahre nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Chaos. Radikale Gruppen wie al-Qaida oder der Islamische Staat (IS) fassen immer weiter Fuß. Gleichzeitig droht ein Machtkampf zwischen zwei Regierungen und zwei Parlamenten das Land zu spalten. Die international anerkannte Regierung agiert vom Osten aus, seit sie im August die Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis und den Westen Libyens verlor.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/Reuters/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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