Terrorismus:Bewaffnete stürmen Universität in Pakistan

Pakistanische Armee und Rettungssanitäter versammeln sich vor der Hauptzufahrt der Bacha-Khan-Universität (Foto: AP)
  • Mehrere bewaffnete Angreifer haben am Morgen die Bacha-Khan-Universität in der Nähe der Regionalhauptstadt Peshawar gestürmt. Dabei sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.
  • Die radikalislamischen Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. Immer wieder kommt es in Pakistan zu Anschlägen auf Bildungseinrichtungen durch die Taliban.

Bei einem Überfall mutmaßlicher islamistischer Extremisten auf eine Universität nahe der Stadt Peshawar in Pakistan sind mindestens 19 Menschen getötet worden. Das berichten die Nachrichtenagenturen DPA und AP übereinstimmend. Der AP zufolge haben sich die radikalislamischen Taliban zu dem Anschlag bekannt

Mehrere bewaffnete Angreifer hatten am Morgen die Bacha-Khan-Universität in Charsadda in der Nähe der Regionalhauptstadt Peshawar gestürmt. Dem Polizeichef zufolge waren die meisten Opfer Studenten in einem Wohnheim für Männer. Das Fernsehen zeigte Studentinnen, die Hand in Hand flohen, während Sicherheitskräfte zum Campus rasten. Die Zugänge wurden von der Polizei abgeriegelt. Der Angriff auf den Campus sei mit der Tötung der Angreifer beendet worden, sagte der örtliche Polizeichef Saeed Wazir.

Die Universität ist nach einem Friedensaktivisten benannt

Die betroffene Universität ist nach dem Friedensaktivisten Bacha Khan bekannt; einer seiner Söhne ist der Gründer der linken, säkularen Awami-Nationalpartei, die sich gegen die islamistischen Taliban stellt. Die pakistanischen Taliban haben die Partei in der Vergangenheit wegen deren Politik ins Visier genommen.

Die Universität liegt 35 Kilometer von Peshawar entfernt. Dort hatten Taliban-Kämpfer im Dezember 2014 bei einem Angriff auf eine vom Militär betriebene Schule mehr als 150 Menschen ermordet, die meisten von ihnen Kinder. Das Militär verstärkte in der Folge seine Offensive gegen die islamistischen Aufständischen in den halbautonomen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan. Die unwegsame Berggegend war bis dahin ein Rückzugsgebiet der Taliban und des Terrornetzwerks al-Qaida.

© SZ.de/dpa/AFP/AP/jly - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: