Terrorgruppe in Somalia:Al-Shabaab bestimmt neuen Anführer

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Ein Scheich ist an die Spitze der somalischen Terrormiliz al-Shabaab gerückt. Über Ahmed Umar ist bislang wenig bekannt. Offen sprechen die Islamisten über ihr nächstes Ziel: Vergeltung für ihren getöteten Ex-Chef.

  • Die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz in Somalia hat Ahmed Umar zu ihrem neuen Anführer erklärt.
  • Sein Vorgänger Ahmed Abdi Godane war Anfang der Woche bei einem US-Luftschlag getötet worden.
  • Die al-Shabaab droht mit Vergeltungsaktionen, die somalische Regierung hat die Sicherheitskräfte im ganzen Land in Alarmbereitschaft versetzt.

Kaum bekannter Scheich wird neuer Anführer der Islamisten-Miliz

Die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz in Somalia hat einen Nachfolger für ihren am vergangenen Montag getöteten Anführer benannt. Neuer Anführer sei Scheich Ahmed Umar alias Abu Ubaida, berichtete der arabische Fernsehsender Al Jazeera unter Berufung auf eine Erklärung der Miliz. Die Entscheidung für Umar sei einstimmig gefallen, ließ die al-Shabaab mitteilen. Über Ahmed Umar ist bislang wenig bekannt. In der Erklärung räumt al-Shabaab erstmals ein, dass ihr Anführer Godane getötet wurde.

Gezielter Luftschlag der USA auf Al-Shabaab-Verstecke

Godane war dem US-Verteidigungsministerium zufolge am Montag bei einer gezielten Militäroperation getötet worden. An der Operation seien bemannte Flugzeuge und Drohnen beteiligt gewesen, die mehrere Raketen vom Typ "Hellfire" sowie lasergeführte Geschosse auf ein Camp der Gruppe südlich der Hauptstadt Mogadischu gefeuert hätten. Godanes Tod sei "ein bedeutender operativer und symbolischer Verlust für die Al-Qaida-Verbündeten in Afrika", sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest.

Die Terrorgruppe droht mit Rache

Die al-Shabaab hat für die Tötung Godanes Rache geschworen: "Den Tod unserer Gelehrten und Führer zu rächen, ist eine verbindliche Verpflichtung, die wir nie aufgeben und nicht vergessen, egal wie lange es dauert", zitierte der Sender Al Jazeera aus der Erklärung. Wegen drohender Vergeltungsaktionen versetzte die somalische Regierung die Sicherheitskräfte im ganzen Land in Alarmbereitschaft.

Bereits Tausende Opfer

Die 2006 entstandene al-Shabaab führt im Bürgerkriegsland Somalia einen blutigen Kampf gegen die Regierung. Sie kontrolliert Gebiete im Süden und im Zentrum des Landes. Der Gewalt der al-Shabaab sind bereits Tausende Menschen zum Opfer gefallen. Die Terrorgruppe, die eng mit al-Qaida verbunden ist, ist auch im Nachbarland Kenia aktiv. Dort hatten im September 2013 Mitglieder der Gruppe das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi gestürmt und 67 Menschen getötet.

Die USA führen al-Shabaab seit Februar 2008 auf ihrer Terrorismusliste, der 37-jährige Godane galt als einer der acht meistgesuchten Terroristen der Welt. Er soll seine militärische Ausbildung bei den Taliban erhalten haben.

© süddeutsche.de/dpa/Reuters/zoch/job - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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