Terrorgefahr in Deutschland:Polizeigewerkschaft: Keine Ängste schüren gegen Flüchtlinge

Haftprüfung Terrorverdächtiger beim BGH

Ein Gefängniswagen verlässt den Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Die Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben einen geplanten Anschlag des Islamischen Staats (IS) in der Düsseldorfer Altstadt vereitelt.

(Foto: dpa)
  • Dem Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft zufolge versucht der IS Flüchtlinge zu diskreditieren.
  • Die Terrororganisation schleuse eigene Leute als Asylbewerber nach Europa, so Rainer Wendt.
  • Er warnt davor, notleidenden Menschen pauschal Terrorabsichten zu unterstellen.

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, hat angesichts der jüngsten Anschlagspläne auf die Düsseldorfer Innenstadt davor gewarnt, Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen. Es sei ganz offensichtlich die Strategie des "Islamischen Staates" (IS), Flüchtlinge zu diskreditieren, indem die Terrororganisation eigene Leute als Asylbewerber nach Europa einschleuse, sagte Wendt. "Nötig wäre das nicht. Der IS hat viel Geld und könnte andere Wege nutzen."

Die Terrororganisation tue es trotzdem, um gezielt Flüchtlinge in Misskredit zu bringen und Ängste vor ihnen zu schüren. "Dem muss man entschieden entgegentreten." Es wäre furchtbar, den Menschen, die in Deutschland Schutz suchten, pauschal Terrorabsichten zu unterstellen. Wendt sagte, er könne auch die rechtspopulistische AfD nur davor warnen, den aktuellen Fall zu nutzen, um daraus politisch Kapital zu schlagen.

Mehrere Terrorverdächtige festgenommen

Die Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben einen geplanten Anschlag des IS in der Düsseldorfer Altstadt vereitelt. Drei Terrorverdächtige aus Syrien wurden in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg festgenommen. Ein vierter Mann sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft. Sie sollen den Anschlag im Auftrag des IS geplant haben.

Die Informationen über den mutmaßlich in Düsseldorf geplanten Anschlag kommen von Saleh A. Der 25-Jährige wohnte in einer Flüchtlingsunterkunft in Kaarst und ging dann nach Frankreich, wo er sich den Pariser Ermittlungsbehörden offenbarte. Mehr dazu hier:

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