Terrorfahndung:Antiterror-Einsatz in Notting Hill

Die Londoner Polizei hat bei einem umfangreichen Antiterror-Einsatz im Westen der Stadt mehrere Männer festgenommen. Berichte, dass darunter zwei weitere Rucksackbomber sein sollen, wurden bislang nicht bestätigt.

Nach Angaben des britischen Fernsehsenders Sky News hat die Polizei zwei weitere der vier Rucksambomber von London festgenommen haben.

Terrorfahndung: Einsatz in Notting Hill - Antiterror-Einheiten der Polizei haben mehrere Verdächtige festgenommen.

Einsatz in Notting Hill - Antiterror-Einheiten der Polizei haben mehrere Verdächtige festgenommen.

(Foto: Foto: AP)

Der Sender berief sich auf Polizeiquellen. Damit wäre nur noch einer der Attentäter vom 21. Juli auf freiem Fuß. Die Polizei bestätigte dies zunächst nicht.

Zuvor hatten Antiterroreinheiten von Scotland Yard unter dramatischen Umständen in London mehrere Männer festgenommen.

Die Polizei bestätigte die Festnahmen im Rahmen mehrerer Operationen.

Mit Maschinenpistolen, Gasmasken und kugelsicheren Westen ausgerüstete Sicherheitskräfte hatten unter anderem einen Wohnblock im Stadtteil Notting Hill abgeriegelt und eine Wohnung umstellt.

Es waren mehrere Explosionen und Schüsse zu hören. Einige der Explosionen wurden offenbar durch Blendgranaten ausgelöst.

Die Polizei bestätigte, dass der "wichtige" Einsatz im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 21. Juli stehe.

Ob sich unter den Festgenommenen auch einer der Rucksackbomber befindet, die Mitte Juli mit ihren Anschlägen auf einen Bus und drei U-Bahnen gescheitert waren, war zunächst unklar. Nach Angaben eines Fernsehreportes unter Berufung auf Polizeiquellen war das Ziel der Aktionen aber die Festnahme eines der Attentäter.

Im Fernsehen waren Stimmen von Polizisten zu hören, die riefen: "Mohammed, komm' aus der Wohnung. Warum kommst du nicht aus der Wohnung?"

Am Morgen hatte Scotland Yard-Chef Ian Blair in einem Interview mit der BBC gesagt, er sei zuversichtlich, dass alle Täter gefasst würden: "Das Netz zieht sich zu." Einer der gesuchten Terroristen war am Mittwoch in Birmingham überwältigt worden.

Drei der "Rucksackbomber" waren noch auf der Flucht; der mutmaßliche vierte Attentäter wurde am Mittwoch in Birmingham gefasst und wird derzeit verhört.

Briten wollen mit Terrorverdächtigem in Sambia reden

Zur Festnahme eines Briten indischer Herkunft in Sambia wegen der Anschläge vom 7. Juli wollte sich Scotland Yard am Freitag nicht äußern.

Der 31-jährige Haroon Rashid Aswat soll mit einigen der Attentäter von der Terrorserie mit 56 Toten in telefonischem Kontakt gestanden haben.

Das britische Außenministerium erklärte lediglich, es bemühe sich um Zugang zu einem in Sambia festgehaltenen Briten.

Aswat gab gegenüber der Polizei an, er sei ein Leibwächter von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden gewesen, wie sambische Sicherheitskräfte mitteilten.

Er sei vergangene Woche von Botswana nach Sambia eingereist. Zuvor habe er in Südafrika gelebt und sei mehrmals nach Mosambik und Botswana gereist.

Aswat soll außerdem ein Vertrauter von Abu Hamza al Masri sein, ein radikaler muslimischer Geistlicher, der in Großbritannien wegen Anstiftung zum Mord vor Gericht gestellt werden soll. Er wird außerdem in den USA gesucht, wo er unter anderem angeblich ein Ausbildungslager für Terroristen gründen wollte.

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