Terroranschlag in Pakistan:Attentäter in Schuluniform

Bei einem Anschlag auf ein militärisches Ausbildungslager im Norden Pakistans werden 31 Soldaten getötet und mindestens 20 verletzt. Der Selbstmordattentäter war ein zwölfjähriges Kind.

In Pakistan hat sich ein zwölfjähriges Kind in einem Militär-Ausbildungslager in die Luft gesprengt und 31 Soldaten mit in den Tod gerissen. Mindestens 20 Menschen seien bei dem Selbstmordanschlag in der Stadt Mardan im Nordwesten des Landes verletzt worden, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von Militärvertretern.

Der in Schuluniform gekleidete Junge sei offenbar unbemerkt auf das Gelände eines Rekrutierungszentrums der Armee gelangt und habe den Sprengsatz gezündet, als die Kadetten beim Morgensport gewesen seien. Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani verurteilte das Attentat: "Solche feigen Anschläge können weder die Moral der Truppe noch die Entschlossenheit der Nation schwächen, den Terrorismus auszulöschen."

Der Vorfall dürfte den Druck auf Gilanis Regierung erhöhen, gegen die Aufständischen im Land vorzugehen. Pakistan hatte seinen Kampf gegen die radikal-muslimischen Kräfte in den vergangenen Monaten verschärft. Das Militär stand dabei zuletzt eher weniger im Visier der Extremisten.

Im vergangenen März starben bei zwei Selbstmordanschlägen in Lahore 45 Menschen, darunter neun Soldaten. Die USA haben die pakistanische Regierung in den vergangenen Monaten wiederholt aufgefordert, ihren Kampf gegen radikal-muslimische Gruppen im Grenzgebiet zu Afghanistan zu verstärken. Die Amerikaner unterstützen Pakistan mit milliardenschweren Militärhilfen.

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