Terror in Spanien:Eta erklärt Waffenruhe für beendet

Die baskische Untergrundorganisation Eta hat ihre vor einem Jahr verkündete Waffenruhe für beendet erklärt. In einem Kommuniqué drohten die Separatisten mit neuen Terroranschlägen. Experten gehen davon aus, dass die Eta die Ruhezeit genutzt hat, um sich neu zu sortieren.

Von diesem Mittwoch um 00.00 Uhr an werde die Eta den bewaffneten Kampf "an allen Fronten" wieder aufnehmen, heißt es in der Erklärung, die in der Nacht zum Dienstag in der baskischen Internetzeitung Berria verbreitet wurde. "Die Minimalbedingungen zur Fortsetzung eines Verhandlungsprozesses existieren nicht", erklärte die Gruppe. "Mit Scheinlösungen erreicht man nichts."

Schuld an dem Scheitern der Friedensbemühungen gab die Eta der sozialistischen Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero, die auf die Waffenruhe mit "Festnahmen, Folter und Verfolgung" reagiert habe.

Die Eta hatte im März vergangenen Jahres einen Waffenstillstand ausgerufen und sich offen für Friedensgespräche mit der spanischen Regierung gezeigt. Im Januar bekannte sich die Gruppe jedoch zu einem Bombenanschlag am Flughafen von Madrid, bei dem zwei Menschen getötet wurden. Trotz des Attentats erklärte die Eta ihre Waffenruhe damals für weiterhin gültig. Die spanische Regierung jedoch erklärte daraufhin den Friedensprozess für gescheitert.

Mittlerweile gehen Sicherheitsexperten davon aus, dass die Gruppe die Ruhezeit lediglich dazu genutzt hat, um sich heimlich für die nächsten Attentate zu rüsten.

Die Eta kämpft für die Schaffung eines unabhängigen baskischen Staates, der nicht nur das spanische Baskenland, sondern auch die Nachbarregion Navarra und Gebiete im Südwesten Frankreichs umfassen soll. Durch Anschläge der Eta sind seit 1960 mehr als 800 Menschen getötet worden.

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