Teherans Atomprogramm:Obama sieht Militärschlag gegen Iran als Option

Die USA wollen mit allen Mitteln verhindern, dass Teheran in Besitz einer Atombombe kommt. Präsident Obama bekräftigt vor seinem Besuch in Israel, dass sein Land dies nicht akzeptieren werde - setzt aber auf eine diplomatische Lösung.

Iran darf nicht in den Besitz einer Atombombe gelangen: Kurz vor seinem geplanten Besuch in Israel hat US-Präsident Barack Obama in einem Interview mit dem israelischen Channel 2 seine Haltung bekräftigt, dass er, wenn nötig, mit allen Mitteln verhindern will, dass Iran Waffen entwickle, "die Israel bedrohen oder ein Wettrüsten in der Region auslösen können". Auch militärische Schritte gegen das iranische Atomprogramm schloss er nicht aus.

Iran würde nach Einschätzung von Obama noch etwas mehr als ein Jahr für den Bau einer Atombombe benötigen. Allerdings würden die USA nicht bis zum letzten Augenblick warten, fügte er hinzu.

"Wenn ich sage, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen, dann liegen alle Optionen auf dem Tisch", bekräftigte er. Die USA verfügten über "beträchtliche militärische Fähigkeiten". Obama gab aber zu bedenken, dass eine diplomatische Einigung mit dem Iran die dauerhaftere Lösung wäre.

Bei Obamas erstem Besuch als Präsident soll es vor allem um den Atomstreit mit dem Iran sowie um den blockierten Nahost-Friedensprozess gehen.

Obama wird während seines dreitägigen Israel-Besuchs in der kommenden Woche unter anderem das Raketenabwehrsystem "Eisenkuppel" besichtigen. Er kommt nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am 20. März auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv an und wird dort feierlich empfangen. An dem Tag sind Gespräche mit Netanjahu sowie mit Staatspräsident Schimon Peres geplant. Am Donnerstag reist Obama zu Gesprächen mit der Palästinenserführung ins Westjordanland.

Am letzten Tag seines Besuchs legt der US-Präsident Kränze auf den Gräbern des zionistischen Visionärs Theodor Herzl und des 1995 ermordeten Regierungschefs Izchak Rabin in Jerusalem nieder. Vor seiner Abreise besucht Obama am Freitag noch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, die unweit vom Friedhof auf dem Herzlberg entfernt liegt.

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