Tegel:Wo das Volk fliegen will

Flughafen Tegel

Foto: Ralf Hirschberger/dpa

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller will den Volksentscheid zum Flughafen Tegel ernst nehmen. Bei einem Ja für Tegel würden die Möglichkeiten geprüft.

Obwohl er den Flughafen Tegel schließen will, hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller angekündigt, den Volksentscheid am 24. September ernst zu nehmen. "Das kann ich versprechen", sagte der SPD-Politiker am Samstag im Tagesspiegel. Bei einem Ja der Bürger für Tegel werde der Senat prüfen, welche Bedingungen dafür nötig wären. Von einem Kurswechsel Müllers könne aber keine Rede sein, beeilte sich eine Senatssprecherin zu betonen. Den Volksentscheid haben FDP und CDU durchgesetzt. Sie befürchten Kapazitätsprobleme am künftigen Flughafen BER und wollen Tegel daher weiterbetreiben. Der rot-rot-grüne Senat ist bislang dagegen. Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen kritisierte die Prognosen von Tegel-Befürwortern zum künftigen Passagieraufkommen. Sie arbeiteten mit "überoptimistischen Gefälligkeitsgutachten", sagte der SPD-Politiker. Der Senat gehe auf Basis aktueller Prognosen der Flughafengesellschaft davon aus, dass die Zahl der Berliner Fluggäste von 33 Millionen (2016) auf 55 Millionen im Jahr 2040 steigt. "Die kann man ganz gut im BER abfertigen mit den zwei unabhängigen Rollbahnen", sagte Kollatz-Ahnen. Die irische Fluggesellschaft Ryanair geht indes von 90 Millionen Passagieren 2050 aus.

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