Tarifstreit:Kita-Streik fortgesetzt

Eltern müssen bei der Kinderbetreuung kreativ bleiben, die Erzieher streiken weiter. Verdi und Arbeitgeber fordern Verhandlungen.

Von Ulrike Heidenreich

Der bundesweite Streik in kommunalen Kindertagesstätten, Schulhorten und anderen Erziehungseinrichtungen geht an die Kräfte der Familien - und die Haltung der Verhandlungspartner bleibt weiterhin starr: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der kommunale Arbeitgeberverband VKA schoben sich am Dienstag gegenseitig die Schuld zu. Die seit Monaten laufenden Warnstreiks und Drohungen stellten eine "unerträgliche Dauerbelastung von Eltern und Kindern" dar, sagte Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann. Die Arbeitgeber seien zur sofortigen Fortsetzung der Gespräche bereit. Verdi-Sprecher Christoph Schmitz reagierte gereizt: "Die VKA hat fünf Verhandlungsrunden Zeit gehabt, ein Angebot vorzulegen. Das hat sie verweigert, genauso wie sie jeden Handlungsbedarf zur Aufwertung der Sozialberufe leugnet", sagte er. Bei einem "echten Angebot" könnten binnen Tagesfrist die unbefristeten Streiks ausgesetzt werden. Intern reicht die Streikplanung in den meisten Kindertagesstätten zurzeit bis zum Freitag vor Pfingsten, dem 22. Mai. Bis dahin sind Notbetreuungsplätze und Personal organisatorisch verteilt. 40 000 Beschäftigte in sozialen Berufen hatten sich jeweils an den ersten Streiktagen seit vergangenem Freitag beteiligt, Tausende Kitas blieben geschlossen. Die Eltern mussten eine alternative Betreuung für ihre Kinder organisieren oder Urlaub nehmen. Die Kommunen gehen unterschiedlich mit der Erstattung der Kita-Gebühren um. In Dortmund hat der Stadtrat bereits beschlossen, Eltern die Beiträge für die Streiktage zurückzuzahlen. Auch in München zeichnet sich das ab.

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